Belgien? Da denken viele erst mal an Pommes, Bier und vielleicht Brüssel. Aber wer sich südlich vom Großstadttrubel aufmacht, landet in einer Landschaft, die viel mehr mit Kanada oder Norwegen gemeinsam hat als mit Frittenbuden und EU-Kommission. Die Ardennen sind also ein echter Geheimtipp – und das nicht nur für Naturliebhaber.
Zwischen wilden Flüssen, moosgrünen Wäldern und Felsformationen zum Staunen wartet eine Region, die völlig zu Unrecht im Schatten der großen Urlaubsklassiker steht. Höchste Zeit, das zu ändern.
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ToggleEntschleunigung als Balsam für die Seele
In den Ardennen passiert etwas ganz Eigenartiges: Der Kopf wird leerer – aber eben nur auf die gute Art. Das liegt nicht nur an der dichten Natur, die dem Körper und Geist so guttut, sondern auch an dem entschleunigten Rhythmus, der hier herrscht. Kein Lärm, kein Stress, keine Parkplatzsuche. Dafür Vogelgezwitscher, Bachplätschern und Waldduft. Und das ist eben genau das, was der überforderte Großstadtmensch von heute manchmal braucht.
Und es gibt zum Glück viele Möglichkeiten, um das Naturerlebnis auch mit Komfort zu verbinden. Wer abends lieber die Füße hochlegt, statt ein Zelt aufzubauen, findet charmante Rückzugsorte – vom rustikalen Holzchalet bis zur modernen Lodge mit Whirlpool. Solche Unterkünfte gibt es in den Ardennen teils abgeschieden, aber nie weltfremd – der perfekte Mix aus Ruhe und Reichweite.
Mehr als Wandern (aber auch ganz viel Wandern)
Natürlich: Wer in die Ardennen fährt, wird wahrscheinlich wandern. Die Region ist ein Mekka für alle, die gern die Schuhe schnüren und einfach mal losziehen. Aber keine Sorge – es gibt mehr als nur Wald und Weg. Da wären zum Beispiel:
- Die Ourthe-Schleife bei La Roche-en-Ardenne – ein Postkartenmotiv mit spektakulärem Ausblick.
- Das Hohe Venn, ein Hochmoor mit Bretterwegen wie aus einer anderen Welt.
- Wasserfälle von Coo, perfekt für den kleinen Adrenalinkick zwischendurch.
- Wer mag, tauscht Wanderschuhe gegen Mountainbike oder Kanu. Auch das geht hier, und zwar ohne Gedränge oder überteuerte Ausrüstung.
- Und wer auf Strände steht, findet hier viele wunderschöne Seen und Flüsse zum Baden.
Kleine Städte und das belgische Gefühl
Zwischen den Baumgipfeln verstecken sich charmante Orte, die aussehen, als hätte jemand ein französisches Dorf aus dem Bilderbuch nach Belgien verpflanzt. Durbuy zum Beispiel – offiziell die wohl kleinste Stadt der Welt – ist vollgepackt mit Kopfsteinpflaster, Cafés, Blumen und Schokoladengeschäften. Oder Bouillon, wo eine alte Festung über dem Fluss thront und mittelalterliches Flair mit Aussicht kombiniert.
Und dann diese Märkte! Wer früh genug da ist, bekommt Käse, Wurst, Honig und Craft-Bier direkt vom Produzenten. Wer später kommt – bekommt vielleicht immer noch alles, aber nicht mehr ganz so stressfrei.
Ein Paradies für Menschen, die nichts tun wollen
Nicht jeder Urlaub muss vollgepackt mit Aktivitäten sein. In den Ardennen darf man auch einfach mal… gar nichts tun. Lesen. In die Natur schauen. In der Hängematte dösen. Frühstücken bis mittags. Mittags grillen. Abends Sauna. Die Ferienhäuser in den Ardennen sind oft so schön gelegen, dass man gar nicht weg will. Und falls doch: die nächste Wanderung, der nächste Markt, das nächste Bier ist nie weit.
Warum also nicht die Klassiker skippen?
Die Ardennen sind kein Ort für Pauschaltourismus. Es gibt keine Clubs, keine All-Inclusive-Armbändchen, keine nervigen Animateure. Dafür gibt’s Natur, Ruhe, regionale Küche und Unterkünfte mit Charakter. Ein bisschen wie Urlaub früher, nur ohne Schlafsack und Campingkocher.
Und ja, es regnet ab und zu. Aber auch das passt irgendwie dazu. Denn nach einem Regenschauer sieht alles nochmal grüner aus, die Luft ist frischer. Und das Feuer im Kamin fühlt sich doppelt gut an.
Fazit: Wer sich einmal auf die Ardennen einlässt, merkt schnell: Hier geht’s nicht ums große Spektakel, sondern ums kleine Glück und ganz viel Entspannung in der Natur. Und das findet man zwischen Fluss, Fels und Ferienhaus fast an jeder Ecke.