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Sportlicher Urlaub am Strand: Die beliebtesten Surfspots in Europa

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Lust auf Surfen, aber kein Geld für Fernreisen? Oder du möchtest bequem mit dem Auto oder Bulli anreisen? Tja, dann kommen wohl nur Europas Strände in Frage. Aber keine Angst – die Auswahl kann sich sehen lassen! An Europas Nordsee- und Atlantikküste reihen sich so einige Länder. Und in jedem einzelnen gibt es ansehnliche Surfspots. Während Frankreich und Portugal sich längst als Teil der internationalen Hall of Fame der Surfnationen zählen können, punktet Dänemark mit guter Erreichbarkeit und viel Platz am endlosen Sandstrand.

Reiz des Surfens

Leidenschaftliche Surfsportler sprechen häufig von einem faszinierenden Gefühl, wenn die Welle sie erfasst und mit sich trägt. Außerdem erreichen Profis eine Gleitgeschwindigkeit von 55 bis 60 km/h, die für außergewöhnliche Adrenalinkicks sorgt. Zu den ältesten Träumen der Menschen zählt die Beherrschung der Naturgewalten. Schauen wir professionellen Surfern zu, scheint es die Erfüllung dieser Sehnsucht zu sein.

Der beliebte Wassersport beinhaltet noch zahlreiche weitere Pluspunkte. So entsteht an den Surfspots eine eingeschweißte Gemeinschaft, man lernt viele Gleichgesinnte kennen und tauscht Erfahrungen aus. Darüber hinaus führt das Hobby uns an landschaftlich herausragende Orte, gleichzeitig lernt man fremde Kulturen kennen.

Und da Surfen ganz klar die unangefochtene Nr. 1 der Strandsportarten ist, wird es mal wieder Zeit sich dem Thema auf Strände Guide zu widmen. Wir haben an dieser Stelle die beliebtesten Surfspots des Kontinents zusammengefasst. Viele davon eignen sich sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene. Los geht‘s!

Portugal

Der Praia do Norte ist mit seinen riesigen Wellen eine kleine Berühmtheit in Portugal. Nachdem der Amerikaner Garret McNamara dort gleich zwei Weltrekorde (höchste gesurfte Welle) verzeichnete, trifft man dort regelmäßig auf eine internationale Surfszene. Er ritt im Jahr 2011 auf einer 23,8 Meter hohen Welle, zwei Jahre später brach er seinen eigenen Rekord (30-Meter-Welle).

Pixabay.com © Pixabay Lizenz | Riesige Wellen sorgen für den Adrenalinkick

Dänemark

Dänemark ist vor allem für seine kilometerlangen Sandstrände, idyllischen Dünenlandschaften und urgemütlichen Ferienhäuser bekannt. Viele befinden sich direkt am Meer, sodass man sich jederzeit mit dem Surfbrett in die verlockenden Fluten stürzen kann. Die Strände in und um Klitmöller sind hierfür ein besonderes Highlight:

Der Kosename „Cold Hawaii“ für die Gegend sollte über die Bedingungen vor Ort genug aussagen. Ein Surfurlaub in einem Ferienhaus in Klitmöller ist also für jeden Surfer ein absoluter Pflichtbesuch. Durch die sehr beständige Brandung und die perfekt gelegene Küste im Norden Dänemarks sind Wind und Wellen so gut wie garantiert. Am Klitmöller-Strand finden auch jedes Jahr viele Surf-Wettbewerbe statt, bei denen man die Weltelite bestaunen kann.

Auch anderswo bietet das skandinavische Land beste Wetter- und Seebindungen, die für herausragende Gleiterlebnisse sorgen. Beispielsweise in Hanstholm an der Nordseeküste am Limfjord gibt es gleich zwei fantastische Surfspots: Middels und die Fischfabrik. Letzterer wartet mit West- bis Nord-West-Wind und bis zu drei Meter hohen Wellen auf. Zu perfekten Sideshore-Bedingungen trägt die Mole auf der linken Seite bei. Hanstholm Middels ist für seine sehr hohen Wellen und Brandungszone mit identischen Surfbedingungen auf einem großen Abschnitt bekannt.

Spanien

Spanien erfreut sich seit Jahrzehnten als Reiseziel bei den Deutschen größter Beliebtheit. Die spanische Küste hält unzählige Beachbreaks sowie einige Reefbreaks und weltbeste Riverbreaks für Surfliebhaber bereit. In Nordspanien verlocken insbesondere eine wildromantische Natur und viel Platz auf den jeweiligen Meerabschnitten.

Die Heimat des Surfens in Spanien liegt im Baskenland (País Vasco). Heute trifft man dort auf pulsierende Lebhaftigkeit, viele attraktive Surfcamps haben sich dort angesiedelt. Surfurlauber genießen nicht nur eine außergewöhnliche Wellenvielfalt, sondern auch auf verhältnismäßig warmes Wasser sowie eine abwechslungsreiche Gastro- und Kulturszene. Empfehlenswert ist inbesondere der Anglet Strand. Im Herbst gibt es dort 80 Prozent, im Winter 95 Prozent surfbare Tage.

Frankreich

Die Redewendung „Ein Leben wie Gott in Frankreich führen“ kommt nicht von ungefähr: Das attraktive Land mit seiner riesigen Landschaftsvielfalt, gut 4.850 Kilometer Küstenlänge und seiner weltberühmten Küche ermöglicht jeder Art von Urlaubern eine unvergessliche Ferienzeit. Vor allem Frankreichs Atlantikküste bietet unzählige Reiseziele zum Wellenreiten. Dazu gehört das See- und Heilbad Biarritz im äußersten Südwesten des Landes. Zu den berühmtesten Reefbreaks rund um die Stadt, die für Fortgeschrittene prädestiniert sind, gehören Guéthary sowie Lafitenia. Surfanfänger finden ihr Paradies bei Hendaye. Als beeindruckender Hotspot in Biarritz gilt Côte des Basques mit verschiedensten Wellen und Konditionen für Anfänger sowie erfahrene Surfer.

Nur etwa 40 km nördlich von Biarritz liegt Hossegor, manchmal auch als Surf-Hauptstadt Europas bezeichnet. Den Beinamen verdankt der kleine Küstenort offensichtlich seinen stets zuverlässigen Surfbedingungen. Außerdem ist Hossegor regelmäßig einer der Austragungsorte der legendären Quiksilver Pro France.

Pixabay.com © Pixabay Lizenz | Französische Strände laden zum Sportsegeln und Windsurfen ein.

Niederlande

Unser Nachbarland ist bestens für deutsche Surffans geeignet, die vor allem die Nähe zu wunderschönen Spots schätzen. Wer in den Niederlanden surft, benötigt allerdings einiges an Kraft: Physische, weil teilweise mit einer starken Strömung zu rechnen ist, mentale, da die Möglichkeit besteht, dass einen der Surf Forecast im Stich lässt.

Mit den konstantesten Wellen können Surfsportler im Winter rechnen. Die Wassertemperatur stellt dann zwar eine Herausforderung dar, jedoch wird Hartgesottenen beispielsweise in Scheveningen und Wijk aan Zee einiges geboten: Ganzjährig sind die Surfclubs geöffnet, warme Duschen und beheizte Umkleidekabinen stehen bereit. Gastronomiebetriebe erwarten ihre Gästen mit einem gemütlichen Kaminfeuer, heißer Schokolade oder auch einem würzigen Grog.

Großbritannien

Aufgrund des verhältnismäßig kühlen Klimas zählt Großbritannien nicht zu den begehrtesten Reisezielen in der Surfszene. Dies hat jedoch auch Vorteile: Während in vielen südlichen Ländern die Strände überfüllt sind und es Gerangel um die nächste Welle gibt, findet man in Großbritannien viele einsame Surfspots. Dazu gehören die Strände in Cornwall – beispielsweise Sennen Cove. Dort herrschen perfekte Surfbedingungen, sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene. Die höchsten Wellen finden sich unmittelbar neben dem Leuchtturm. Je weiter man Richtung Süden geht, desto ruhiger ist die Brandung. Weiterhin lässt sich mit etwas Glück ein tolles Highlight erleben: Manchmal finden sich heimische Robben als Zuschauer bei rasanten Surferlebnissen ein.

Selbst in Deutschland gibt es Surfspots

Dafür, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern über nur wenige Küstenkilometer verfügt, hält es eine Vielzahl an Surfhotspots bereit. Einer davon befindet sich auf der Nordseeinsel Sylt, die als Geburtsort der deutschen Surfkultur bekannt ist. Gute Wellen rollen insbesondere an der Westküste mit ihrem 40 Kilometer langen, einladenden Sandstrand an. Je nach Wetterlage kommen sowohl Anfänger als auch Profis auf ihre Kosten.

Unter Sylt-Surfern wird allgemein die Meinung vertreten: Wer auf Sylt seine Wellen stehen kann, der schafft das überall. Grund dafür sind die Sandbänke vor der Insel, die sich ständig an wechselnden Orten neu auftürmen. Bestenfalls beobachtet man den Strand und orientiert sich zudem an den Einheimischen.

Hier noch einer unserer Artikel als Lesetipp für die Anreise nach Sylt: Mit dem Auto nach Sylt fahren