Sportlicher Urlaub am Strand: Die besten Surfspots in Europa

Surfen in Europa bietet erstklassige Bedingungen – und das ganz ohne Fernreise. Wer flexibel mit dem Auto oder Camper unterwegs ist, findet an Nordsee- und Atlantikküsten zahlreiche Hotspots, die sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene begeistern. Frankreich und Portugal haben sich längst in der internationalen Surfszene etabliert, doch auch Dänemark überzeugt mit endlosen Stränden und entspannter Atmosphäre.

 

Die Faszination des Surfens

Surfen steht für Freiheit, Adrenalin und das Zusammenspiel mit den Elementen. Wellenreiter berichten oft von einem unvergleichlichen Gefühl, wenn sie von der Welle erfasst und getragen werden. Profis erreichen dabei Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h. Neben dem sportlichen Aspekt bietet das Surfen eine enge Gemeinschaft, neue Begegnungen und die Entdeckung spektakulärer Küstenregionen. Wer regelmäßig surft, profitiert zudem von einem intensiven Ganzkörpertraining – Kraft, Balance und Ausdauer werden gleichermaßen gefordert. Viele Surfdestinationen haben darüber hinaus eine lebendige Kultur mit Festivals, Surfcamps und einer ausgeprägten Café- und Barszene.

 

Portugal – Weltrekorde und ideale Bedingungen

Portugal ist ein Paradies für Wellenreiter. Besonders bekannt ist der Praia do Norte in Nazaré, wo gigantische Wellen von bis zu 30 Metern gesichtet wurden. Der US-Surfer Garrett McNamara stellte hier zwei Weltrekorde auf. Neben diesen extremen Bedingungen gibt es jedoch auch zahlreiche Spots für alle Erfahrungsstufen. Die Region Ericeira, etwa 50 Kilometer nördlich von Lissabon, gehört zu den bekanntesten Surf-Hotspots Europas und wurde als World Surfing Reserve ausgezeichnet. Peniche, ein weiteres Highlight, bietet mit seinem berühmten „Supertubos“ kraftvolle Wellen für erfahrene Surfer. Weiter südlich lockt die Algarve mit mildem Klima, kristallklarem Wasser und abwechslungsreichen Wellen.

 

Spanien – Wellenreiten im Baskenland

Die spanische Atlantikküste ist ein Eldorado für Surfer. Besonders das Baskenland zieht mit seinen exzellenten Bedingungen Sportler aus aller Welt an. Die Strände rund um San Sebastián, Zarautz oder Mundaka sind bekannt für ihre kraftvollen Wellen. Der Anglet Beach bietet eine beeindruckende Wellenkonsistenz mit bis zu 95 % surfbaren Tagen im Winter. Dazu gesellt sich eine lebendige Surfkultur mit zahlreichen Camps, Surfschulen und einer erstklassigen Gastronomieszene. Besonders lohnenswert ist der Besuch im Herbst, wenn sich die Sommermassen aufgelöst haben und die Wellen in Bestform sind.

Ein weiterer Geheimtipp ist die Küste Galiciens mit ihrer wilden Natur und weniger überlaufenen Stränden. Besonders Pantín ist bekannt für seine langen, kraftvollen Wellen und wird regelmäßig für internationale Surfmeisterschaften genutzt. Auch an der andalusischen Atlantikküste finden sich großartige Bedingungen, insbesondere in El Palmar, wo das milde Klima das Surfen das ganze Jahr über ermöglicht.

 

Frankreich – Europas Surf-Hauptstadt

Frankreichs Atlantikküste ist eine der besten Surfregionen weltweit. Biarritz gilt als die Geburtsstätte des Surfens in Europa und begeistert mit abwechslungsreichen Bedingungen für alle Könnensstufen. Fortgeschrittene finden in Guéthary oder Lafitenia herausfordernde Riffwellen, während Anfänger in Hendaye ideale Bedingungen zum Surfen lernen vorfinden. Rund 40 Kilometer nördlich liegt Hossegor, das als Europas Surf-Hauptstadt gilt. Jährlich trifft sich hier die Weltelite beim Quiksilver Pro France, einem der renommiertesten Wettbewerbe der World Surf League.

Hossegor zeichnet sich durch seine konstanten Beachbreaks aus, die perfekte Barrels formen. Die Kombination aus exzellenter Wellenqualität und der einzigartigen Atmosphäre des Küstenstädtchens zieht Surfer aus der ganzen Welt an. Besonders im Herbst und Winter sind die Bedingungen optimal, da der Swell aus dem Atlantik dann besonders kraftvoll auf die Küste trifft. Auch abseits der Wellen überzeugt Hossegor mit seiner lebhaften Surfszene, entspannten Strandbars und erstklassigen Restaurants.

 

Großbritannien – Unentdeckte Wellen in Cornwall

Großbritannien bietet zahlreiche unberührte Surfspots, die abseits des Mainstreams liegen. Besonders Cornwall mit Stränden wie Sennen Cove hat sich als Surf-Hotspot etabliert. Hier gibt es konstante Swells und Strände, die sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene ansprechen. Wer Glück hat, wird beim Surfen sogar von Robben begleitet. Auch Devon und Wales haben einige versteckte Juwelen für Wellenreiter zu bieten. Besonders empfehlenswert sind die Sommermonate, da das Wasser dann etwas wärmer ist und die Tage länger sind.

In Schottland gibt es ebenfalls exzellente Surfbedingungen, vor allem an der Nordküste. Thurso East gilt als einer der besten Reefbreaks Europas und bietet beeindruckende Barrels, allerdings bei kaltem Wasser und oft rauen Wetterbedingungen.

 

Dänemark – „Cold Hawaii“ und unberührte Küsten

Dänemark ist unter Surfern vor allem für seine konstanten Wellen und malerischen Sandstrände bekannt. Besonders hervorzuheben ist Klitmøller, das sich als das „Cold Hawaii“ Europas einen Namen gemacht hat. Hier treffen sich Wellenreiter aus ganz Skandinavien, um die beständigen Wellen und den stetigen Nordseewind zu genießen. Klitmøller bietet sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene ideale Bedingungen und ist Austragungsort internationaler Surf-Wettbewerbe. Wer gern etwas länger verweilen möchte, findet sicher auch die passende Unterkunft in Klitmøller.

Neben Klitmøller gibt es auch weitere interessante Spots an der dänischen Küste. Hanstholm, nur wenige Kilometer entfernt, ist für seine kraftvollen Wellen bekannt, die von West- bis Nordwestwinden geformt werden. Besonders die bekannten Breaks „Middles“ und „Fischfabrik“ locken erfahrene Surfer an. Hvide Sande hingegen bietet eine etwas ruhigere Atmosphäre und eignet sich bestens für Anfänger oder Familien, die sich mit dem Surfsport vertraut machen wollen.

 

Niederlande – Surfen zwischen Sandbänken und Strömungen

Obwohl die Niederlande nicht als klassische Surfdestination gelten, gibt es hier einige spannende Spots. Besonders in Scheveningen und Wijk aan Zee können hartgesottene Surfer das ganze Jahr über auf die Wellen treffen. Die Wassertemperaturen sind allerdings besonders im Winter herausfordernd. Doch warme Duschen, beheizte Umkleiden und gemütliche Strandcafés sorgen für den nötigen Komfort nach der Session.

Ein besonderes Merkmal der niederländischen Küste sind die oft wechselnden Sandbänke, die den Charakter der Wellen stark beeinflussen. Dadurch gibt es immer wieder neue Herausforderungen für Surfer, die sich an unterschiedliche Bedingungen anpassen müssen. Die Strömungen sind ebenfalls nicht zu unterschätzen, weshalb gerade Anfänger sich vorher gut informieren sollten. Trotz dieser Herausforderungen bieten die Niederlande eine lebendige Surfszene, zahlreiche Surfschulen und eine lockere, einladende Atmosphäre.

 

Deutschland – Wellenreiten auf Sylt

Obwohl Deutschland nur eine vergleichsweise kurze Küstenlinie hat, bietet die Nordsee durchaus brauchbare Surfbedingungen. Sylt gilt als die Hochburg des deutschen Wellenreitens. Besonders die Westküste mit ihren wechselnden Sandbänken sorgt für abwechslungsreiche Bedingungen. Wer hier surfen lernt, ist bestens gerüstet für Spots weltweit.

Besonders die Strände in Westerland, Kampen und Hörnum bieten gute Surfbedingungen. Während sich die Wellen an den Sandbänken oft neu formen und damit eine Herausforderung für Surfer darstellen, sorgt der konstante Wind dafür, dass es regelmäßig gute Bedingungen gibt. Auch wenn das Wetter oft rau und das Wasser kühl ist, bietet Sylt eine lebendige Surfszene mit vielen Gleichgesinnten, gemütlichen Cafés und hochwertigen Surfschulen.

Ein weiterer Geheimtipp in Deutschland ist St. Peter-Ording. Hier gibt es nicht nur exzellente Kitesurf-Bedingungen, sondern auch für klassische Wellenreiter immer wieder spannende Möglichkeiten, die Nordseewellen zu reiten. Besonders bei Sturmfluten können hier beachtliche Wellenhöhen entstehen, die erfahrene Surfer herausfordern.

 

Fazit

Europa hat eine vielfältige Surfkultur mit beeindruckenden Spots zu bieten. Ob riesige Atlantikwellen in Portugal, die Kälte von Dänemark, die Strände Frankreichs oder die versteckten Schätze in Großbritannien – Surfer finden überall ideale Bedingungen. Wer auf der Suche nach Abenteuer und neuen Herausforderungen ist, kann die Wellen Europas in vollen Zügen genießen. Die Vielfalt an Surfspots sorgt dafür, dass sich für jede Könnensstufe und jeden Geschmack das passende Revier findet. Es lohnt sich, die Wellen von Nord bis Süd zu erkunden und die einzigartige Kultur jeder Region aufzusaugen.

 

Schreibe einen Kommentar