Der Strand von Viareggio

Breite: | 80-200 m |
Länge: | 7500 m |
Land: | Italien |
FKK: | nein |
Sauberkeit: | sauber |
Sandqualität: | fein |
WC: | ja |
Dusche: | ja |
Umkleidekabinen: | ja |
Einsamkeit: | Durchschnitt |
Wellengang: | mittel |
Strände Guide - Bewertung: | |
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Viareggio! Für die einen ist es der Inbegriff langjähriger, italienischer Badekultur, für die anderen der Alptraum vom restlosen Ausverkauf eines einst wunderschönen Strandes am Tyrrhenischen Meer. Trotz unverschämt hoher Preise kommen jährlich tausende, vor allem italienische Touristen an den Strand von Viareggio. Klar, dass der Ort einiges für Badeurlauber zu bieten haben muss. Man sollte nur wissen, worauf man sich einlässt.
Inhaltsverzeichnis
Bagnomania – Die größte Badeanstalt der italienischen Westküste
Zwar gibt es im Süden der Stadt auch einen freien, unbewirtschafteten Strand; nach Viareggio kommen die Besucher aber vor allem der Bagni wegen. Für alle Italien-Neulinge: Besonders im Norden des Landes ist das Liegen am Strand nur dort kostenfrei, wo kein sogenanntes Bagno (Stabilimento balneare) den Strandabschnitt gepachtet hat. Man erkennt sie an den sauber aufgereihten Sonnenschirmen mit je zwei Liegestühlen darunter (Ombrello
con due sdraio). Und die größte Ansammlung solcher Strandbäder an Italiens Westküste befindet sich zwischen Viareggio und Marina di Massa. Gut 24 km Sandstrand werden in den Sommermonaten fast lückenlos durch Bagni bewirtschaftet, nur übertroffen durch die Region um Rimini, sowie nordwestlich von Venedig mit je gut 50 km Bagni.
Preise
Was bei deutschen Touristen regelmäßig für Ärger sorgt, sind die Preise am Strand von Viareggio. Meist ist man ja lediglich auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen am Strand. Und in dieser Hinsicht unterscheiden sich die Bagni einzig in der Farbe ihrer Schirme und einigen Zentimetern mehr oder weniger Abstand zur Liege des Nachbarn. Da kocht unter der italienischen Sonne so manchem das Blut, wenn er plötzlich den dreifachen Preis bezahlen soll, wie am Vortag, einige hundert Meter entfernt. Für einen Sonnenschirm mit zwei Liegestühlen werden am Strand von Viareggio während der Hauptsaison zwischen 20 und 50 € pro Tag verlangt. Die großen Preisunterschiede sind aber nicht ganz unbegründet.
Zum einen sind die Bagni eine italienische Erfindung. Und Italiener kommen nicht einfach an den Strand, um auf der Liege zu liegen. In’s Bagno kommt man i.d.R. mit einer Dauerkarte und bringt gleich die komplette Großfamilie mit, um die Sommerferien hier zu verleben. Und um die Gunst dieser zahlungskräftigen Gäste wird mit allen denkbaren touristischen Annehmlichkeiten geworben. Das Bagno sollte also weniger als bloßer Liegestuhlverleih sondern vielmehr als Ferienresort verstanden werden.
Zum anderen hat Viareggio bei den Italienern eine lange Tradition. Seit 1828 das erste Bagno eröffnet hat, kommen wohlhabende Familien aus der ranzen Toskana hierher. Man darf also keinen Ballermann erwarten. Nein, Viareggio ist eine würdevolle Stadt. Das spiegelt sich in der Architektur genauso wieder, wie in der Garderobe der Besucher. Im Yachthafen reihen sich endlos lange Segelyachten, hinter der Strandpromenade die edlen Grand Hotels und am Strand die Bagni, zumindest einige davon mit langer Tradition und etwas von der Klasse ihrer Stadt.
Geld sparen
Eine Woche täglich am Strand kostet in Viareggio ein kleines Vermögen. Mit Einzelkarten käme man während der Hauptsaison auf ca 210 € für zwei Personen. Eine Möglichkeit, die Kosten für Strandliegen zu sparen haben jedoch alle diejenigen, die ein Hotel mit eigenem Strandzugang buchen. Hier ist die Benutzung der Liegen i.d.R. im Zimmerpreis schon enthalten. Klar, dass sich Hotels mit solch privilegierter Lage diese Extraleistung bezahlen lassen und die Zimmer etwas teurer sind. Berücksichtigen sollte man den Preis für die Strandnutzung aber bei der Hotelwahl unbedingt. Denn so manch Unwissender hat schon geglaubt, mit dem Hotel in zweiter Reihe ein Schnäppchen gemacht zu haben, und sich dann geärgert, das Eingesparte für die Strandnutzung wieder loszuwerden.
Angebote am Strand
In Viareggio braucht man kein Resort-Hotel. Denn Bagni bieten einem alle Annehmlichkeiten, die man sich im Urlaub nur wünschen kann, teils kostenlos, überwiegend aber gegen Aufpreis.
- Sonnenliegen und -schirme
- Pavillons
- Restaurants
- Bars/Lounges
- Pools
- Aquagymnastik
- Parkplätze
- Solarium
- Sportangebote, wie Tischtennis, Beachvolleyball oder Beach-Tennis
- Bootsverleih
- Kinderspielplätze
- WLAN
- Spa
- Fitness
- Umkleidekabinen
- WC
- Duschen
- u.v.m.
Beste Bedingungen zum Baden am Sandstrand von Viareggio
Unter den beliebtesten Ländern für einen Strandurlaub liegt Italien ganz vorne. Und innerhalb Italiens ist Viareggio einer der berühmtesten Ferienorte. Das hat gute Gründe. Denn an allen Stränden Viareggios lässt es sich ausgezeichnet baden. Das haben die Italiener bereits vor knapp 200 Jahren entdeckt. Der Sand ist fein, Steine findet man selbst im Wasser so gut wie keine und es gibt einen sehr langen Flachwasserbereich. Und auch die Wasserqualität ist für das nördliche Mittelmeer vergleichsweise gut. Wie an den meisten Badestränden der Toskana, weht auch in Viareggio die Blaue Flagge.
Die Strände
Bewirtschafteter Strand
Das Stadtgebiet von Viareggio umfasst je einen kostenpflichtigen Strandabschnitt nördlich und einen südlich des Yachthafens. Der größere im Norden misst 2,9 km bis zur Nachbargemeinde Lido di Camaore. Südlich des Hafens hat Viareggio noch einmal 1,1 km bewirtschafteten Sandstrand. Beide unterscheiden sich allerdings nur hinsichtlich der Bagni. Es gilt also lediglich, das passende Bagno zu finden, welches den eigenen Bedürfnissen und der Urlaubskasse am besten gerecht wird. Die Webseiten der Strandbäder findet man schnell über Google Maps.
Freier Naturstrand
Der 2,2 km lange freie Strand Spiaggia della Lecciona wird häufig nicht mehr zu Viareggio gerechnet. Genau genommen liegt er aber noch im Stadtgebiet, und zwar im südlichen Bezirk Torre del Lago Puccini. Er grenzt direkt an den bewirtschafteten Strand südlich des Hafens an und ist bequem per Bus oder Auto über die Viale de Europa zu erreichen (kostenpflichtige Parkplätze sind ausreichend vorhanden).
Wer keinen Wert auf touristische Angebote legt, findet hier eine tolle Alternative zu den kostenpflichtigen Stränden. Einsamkeit sollte man jedoch nicht erwarten, denn als nahezu letzter freier Strandabschnitt der Toskana ist der Spiaggia della Lecciona sehr gefragt. Man trifft hier vor allem auf Gäste der zahlreichen angrenzenden Campingplätze. Außerdem ist der Strand sehr beliebt bei Schwulen.
Zum Charme eines echten Naturstrands gehört natürlich auch Treibgut. Während weiter nördlich die Betreiber der Bagni ihre Strandabschnitte penibel pflegen, findet man am öffentlichen Strand die gesammelten Schätze, die das Mittelmeer so ausspuckt.
Bewirtschafteter Strand von Torre del Lago Puccini
Südlich des Naturstrands schließt sich noch ein weiterer, ca. 1,3 km langer, bewirtschafteter Strandabschnitt, der Strand von Torre del Lago Puccini, an. Streng genommen gehört auch dieser noch zu Viareggio. Da er aber als einer der bekanntesten Schwulenstrände Italiens einen eigenen Artikel wert ist, wollen wir hier nicht weiter darauf eingehen und lieber (voraussichtlich) in Kürze ausführlich darüber berichten.
Übersichtskarte
Gut zu wissen
- Italienischkenntnisse von Vorteil!
- Anders als beispielsweise in Rimini, sollte man in Viareggio nicht erwarten, auf Gastgeber zu stoßen, die einen auf deutsch ansprechen. Da man hier schlichtweg nicht auf deutsche Touristen angewiesen ist, erübrigt sich das Vokabeln lernen für Eisverkäufer und Co.
- Kleingeld mitbringen!
- Neben den Gebühren der Bagni fallen möglicherweise noch ein paar weitere Kosten an. Beispielsweise sind die Parkplätze in Strandnähe erwartungsgemäß kostenpflichtig, Speisen und Getränke am Strand und an der Promenade etwas teurer als gewohnt, und auch die Hotels sind eher hochpreisig.
- Strand mit Charme!
- Bei einem solch belebten Stadtstrand denken viele vielleicht an Bausünden, Modesünden und Umweltsünden. Tatsächlich kann man Viareggio aber nichts davon vorwerfen. Die Strände samt Umgebung sind außerordentlich sauber und gepflegt. In Sachen Mode macht sich der große Anteil italienischer Badegäste bemerkbar. Und offensichtlich ist das Modebewusstsein hier sogar noch etwas ausgeprägter als an anderen italienischen Badeorten. Aber auch die Kulisse der Strände Viareggios kann sich sehen lassen. An der Strandpromenade prachtvolle Bauten im Jugendstil, über dem abendlichen Meer die untergehende Sonne und im Hintergrund der Stadt die imposanten Apuanischen Alpen – hübsche Urlaubsfotos sind also garantiert.