Ob Spaziergänge im Watt, Buddeln im Sand oder gemeinsames Planschen im Meer – die Nordsee bietet für Mensch und Hund eine besondere Mischung aus Natur, Bewegung und Entspannung. Doch nicht jeder Strandabschnitt eignet sich gleichermaßen für einen Besuch mit Hund. In vielen Orten gelten saisonale Einschränkungen oder Leinenpflichten. Einige Strände jedoch sind besonders hundefreundlich gestaltet. Dort lässt sich der Urlaub ganz ohne Stress genießen. Die folgenden Tipps zeigen, wo der Aufenthalt an der Nordsee für Hunde wirklich entspannt funktioniert.
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ToggleHundestrand Westerland Nord – Sylt
Westerland ist nicht nur ein Ort zum Sehen und Gesehenwerden, sondern auch eine hundefreundliche Adresse auf Sylt. Nördlich der Stadt, nahe der Nordseeklinik, befindet sich ein offiziell ausgewiesener Hundestrand. Der Zugang zum Wasser ist bequem, der Sand weich, und wer danach noch Lust auf einen Spaziergang hat, erreicht schnell die Promenade – allerdings gilt dort Leinenpflicht.
Insgesamt bietet Sylt über ein Dutzend Hundestrände, von belebten Abschnitten bis hin zu ruhigen, abgelegenen Ecken. Die Übersichtskarte der Insel hilft bei der Auswahl.
- Parken: Anfahrt über die Nuurhörn, 25980 Westerland. Der Parkplatz liegt direkt am Strandübergang.
- Hinweis: Zwischen dem 15. März und dem 31. Oktober sind Hunde nur an den ausgewiesenen Hundestränden erlaubt. In der Nebensaison gelten lockerere Regeln.
Hundestrand Utersum – Föhr
Wer es ruhiger mag, findet auf Föhr mit dem Hundestrand Utersum eine gelungene Kombination aus Naturerlebnis und Freiraum. Der rund anderthalb Kilometer lange Fußweg durch die Dünen erfordert zwar Leinenpflicht, belohnt aber mit einem weitläufigen Sandstrand, an dem Hunde frei laufen dürfen.
Das Gebiet punktet mit seinem feinen Sand und dem weiten Blick auf die Nachbarinseln. Weitere Hundestrände auf Föhr lassen sich ebenfalls gut mit dem Fahrrad oder Auto erreichen.
- Parken: Am Haus des Gastes, Klaf 2, 25938 Utersum. Fußweg zum Strand: ca. 15 Minuten.
- Hinweis: Auch im Watt besteht Leinenpflicht. Geführte Wattwanderungen mit Hund sind jedoch möglich.
Hundeauslaufgebiet Ording-Nord – St. Peter-Ording
Mit einer Fläche von rund 16 Hektar ist das Hundeauslaufgebiet im Norden von St. Peter-Ording eines der größten an der Nordseeküste. Hier dürfen Hunde ohne Leine toben – ein echtes Paradies für bewegungsfreudige Vierbeiner. Zwar ist das Gelände nicht eingezäunt, doch durch Hinweistafeln gut markiert.
Die Kombination aus feinem Sand, freiem Blick aufs Meer und viel Platz macht diesen Abschnitt besonders attraktiv. Weitere Auslaufgebiete befinden sich im Süden der Gemeinde sowie stadtnah zwischen den Ortsteilen.
- Parken: Norddeich, Norderdeich 26, 25862 St. Peter-Ording. Von dort führt ein kurzer Fußweg zum Strand.
- Hinweis: Das Pilotprojekt besteht seit 2016 und wird stetig ausgebaut.
Hundestrand Sahlenburg – Cuxhaven
Großzügig, weitläufig und direkt am Wasser – der Hundestrand Sahlenburg bietet viel Raum zum Rennen und Spielen. Die Fläche ist nicht abgegrenzt, dafür aber angenehm leer – selbst in der Hochsaison. Nur bei den Mülleimern fehlt es mitunter an Dichte, was eine gewisse Eigenverantwortung voraussetzt.
Neben dem Strand selbst lohnt sich auch die Promenade für einen ruhigen Spaziergang. Wer mehr entdecken möchte, findet in Cuxhaven zusätzlich zwei Grünstrände, an denen Hunde ebenfalls erlaubt sind.
- Parken: Am Waldfreibad, Wernerwaldstraße 20, 27476 Cuxhaven.
- Hinweis: Kotbeutelstationen sind vorhanden, aber oft leer – eigene Beutel mitnehmen.
Hundestrand Hooksiel – Wangerland
Für wasserliebende, aber weniger schwimmfreudige Hunde ist Hooksiel eine gute Wahl. Der Zugang zum Wasser ist flach, die Brandung meist sanft. Zusätzlich gibt es zwei eingezäunte Wiesenflächen, die ebenfalls als Freilaufzonen genutzt werden können.
Hundeduschen und grüne Auslaufflächen ergänzen das Angebot. Besonders praktisch: Selbst bei Ebbe ist meistens noch genügend Wasser zum Planschen da – eine Seltenheit an der Nordsee.
- Parken: An der Werft, 26434 Hooksiel. Die Parkplätze befinden sich direkt an der Straße.
- Hinweis: Der Besuch des Hundestrandes ist über die Kurtaxe mit abgedeckt – für den Hund fällt jedoch meist eine kleine Zusatzgebühr an.
Hundestrand an DECK – Norddeich
Der modern gestaltete Hundestrand in Norddeich kombiniert Freiheit mit Infrastruktur. Das eingezäunte Gelände ist barrierearm zugänglich und bietet nicht nur ausreichend Platz zum Toben, sondern auch viele praktische Extras: Hundeduschen, Trinkwasserstellen, Sitzgelegenheiten – sogar Strandkörbe speziell für Hunde.
Unweit des Strandes beginnt zudem die Zone III des Nationalparks Wattenmeer, in der außerhalb der Brutzeit ebenfalls Freilauf möglich ist. Auf dem Weg dorthin gilt jedoch Leinenpflicht – ebenso auf der Promenade und in der Zwischenzone II.
- Parken: Großparkplatz Inselparker P3, Badestraße 1, 26506 Norden. Fußweg zum Strand: ca. 5 Minuten.
- Hinweis: Der 2020/2021 neugestaltete Strand ist besonders gut für ältere Hunde oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität geeignet.
Fazit: Nordsee mit Hund? Geht – wenn man weiß, wo
Wer mit Hund an die Nordsee reist, muss sich auf gewisse Regeln einstellen: Leinenpflicht, Brutzeiten, Wattgebote. Doch es gibt auch viele Orte, an denen der Urlaub für Hund und Halter entspannt gelingt. Ob Sylt, Föhr, Hooksiel oder Norddeich – mit der richtigen Vorbereitung steht einem stressfreien Aufenthalt nichts im Weg. Wer die offiziellen Hundestrände nutzt, Rücksicht auf andere nimmt und sich an die jeweiligen Vorgaben hält, wird mit glücklichem Schwanzwedeln und salziger Nordseeluft belohnt.