Zweiklassengesellschaft am Strand

Vor allem in den kleinen, landschaftlich attraktiven Buchten des Mittelmeers, die durch Felsformationen vor der offenen See geschützt sind, treffen nicht selten zwei Spezies von Badegästen aufeinander. Am Strand liegen Familien, Singles und Paare, nicht selten Deutsche, aber auch einige Einheimische, und genießen ihren wohl verdienten Urlaub. Es ist die Mittelschicht der westeuropäischen Länder, die man hier vorfindet. Denn wer etwas mehr Geld in der Urlaubskasse hat, leistet sich gerne eine Fernreise. So braucht er zu Hause nicht vom schnöden Mallorca-Urlaub zu berichten und bekommt zugegebenermaßen auch etwas mehr mit von der großen weiten Welt. Aber zurück zum Strand auf Mallorca, Sardinien oder auch jeder X-beliebigen Urlaubsregion am Mittelmeer: Hier liegt man nun am Strand seiner Wahl und ärgert sich mal wieder, sein Handtuchlager gegen den Beach-Volleyball der Badegäste von nebenan verteidigen zu müssen. Und keine 200 Meter entfernt, genießt die Familie aus einer anderen Welt ihren Hummer unter dem schattigen Sonnensegel ihrer Luxusyacht. Ist das wirklich die Realität an den Stränden des Mittelmeers? Und muss es immer so sein, oder können Land- und Wasserratte doch noch zueinander finden?
Loge oder Parkett?
Ohne Frage gibt es inzwischen einige Strände an der Côte d’Azur oder im nördlichen Sardinien, an denen wirklich unverschämt reiche Bootseigner mit Yachten vorfahren, die so teuer sind, dass man vom Gegenwert eine Staatspleite hätte abwenden können. Auf der anderen Seite gibt es auch für Normalsterbliche bezahlbare Möglichkeiten, ein Boot zu chartern, um die Inseln des Mittelmeers mal von der See aus zu erkunden. Unser Linktipp dazu: Segelyacht mieten bei OCEANBOOKERS – Mittels Suchmaske findet man hier Angebote, die preislich gut mit einer üblichen Mittelmeer – Pauschalreise mithalten können. Und auch wer keinen Segelschein besitzt, findet Yachtreisen samt Crew, die nicht teurer sind, als eine Fernreise, vorausgesetzt, man reist als Familie. Letztendlich ist es aber so, dass das Segeln eine Sportart ist, die noch immer eine magische Anziehung auf wohlhabende Menschen ausübt, und die leider in der Mittelschicht noch längst nicht so populär ist, wie sie es verdient hätte. Das obige Beispiel macht es deutlich, wie die Situation in vielen Buchten aussieht. Der Unmut über völlig überlaufene Strände wird immer größer, seit Billigflieger es für jeden möglich machen, regelmäßig ans Mittelmeer zu fliegen. Auf der anderen Seite genießen Yachturlauber fast schon provokant ihre Privatsphäre. Und das in ein und derselben Bucht.
Geheimtipps
Der allgemeine Trend, sich am Strand zu erholen, hat in den letzten Jahren auch dazu geführt, dass echte Geheimtipps bei der Strandsuche immer rarer werden. Unberührte, menschenleere Strände stellen die absolute Ausnahme dar. Die meisten Inseln des Mittelmeers halten jedoch noch einige Buchten bereit, die ausschließlich auf dem Wasserweg zugängig sind. Meist macht die felsige Küstenlandschaft es unmöglich, den Strand durch eine Straße der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Insbesondere im östlichen Mittelmeerraum gibt es auch noch zahlreiche Buchten, die zu erschließen es sich bisher noch nicht gelohnt hat. Diese Strände sind oft nicht nur weitestgehend unberührt, sie sind auch, gerade weil es keine Uferbebauung und zivile Infrastruktur gibt, landschaftlich besonders reizvoll.
Die ganze Freiheit auf einem eigenen Boot
Was vor allem bei Partyreisen schon lange gern gemacht wird; ein Boot setzt eine Gruppe feiernder Touristen zu einer unbewohnten Insel oder zu einer, nur vom Wasser zugänglichen Bucht über. Dieses Angebot nutzen auch viele Touristen auf Fernreisen, wenn es darum geht, besonders schöne Strände oder Schnorchelreviere zu entdecken. Aber auch mit dem eigenen Boot ist es möglich, die Küsten zu erkunden. Zum einen werden kleine Boote mit Außenbordmotor tage- oder stundenweise vergeben. Zum anderen ist es längst nicht mehr nur einigen wenigen Reichen vorbehalten, den Urlaub komplett auf einem Boot zu verbringen. In Eigenregie, oder auch mit professionellem Skipper, genießt man die Freiheit, jeden Tag in einer anderen Traumbucht zu verbringen, und nur dort zu bleiben, wo es am schönsten ist. Da die Infrastruktur des Strandes, sowie die Sandbeschaffenheit, bei einem Bootsurlaub im Grunde keine Rolle spielen, sei hier vor allem das östliche Mittelmeer empfohlen. Von Kroatien bis in die Türkei warten zahlreiche kleine Inseln und wunderschöne Buchten darauf entdeckt zu werden. Die Kosten für Boot und Verpflegung sind hier auch in der Regel etwas niedriger als im westlichen Mittelmeer. Aber auch die Küsten Korsikas, Nord- und Süd-Sardiniens, Süditaliens, sowie der Balearen sind landschaftlich sehr eindrucksvoll und geben gute Segelreviere ab.