Vanua Balavu – Geheimtipp in der Südsee
Vanua Balavu ist die größte der nördlichen Lau – Inseln im Süd Pazifik. Mit 57m² Gesamtfläche ist die Vulkaninsel nur reichlich halb so groß wie Sylt. In Form eines Fragezeichens hat sie eine Länge von gerade einmal 21km. Der heutige Bergrücken des ehemaligen Vulkanes erhebt sich 283 Meter über den Meeresspiegel.
Nur das allernötigste an Wirtschaft und Infrastuktur
Die etwa 1200 Inselbewohner von Vanua Balavu sind bis auf wenige Einwanderer Fijians. Amtssprache ist Englisch. Die Bevölkerung verteilt sich auf einige kleine Dörfer an der Küste. Selbst in der größten Siedlung Lomaloma leben kaum mehr als 250 Menschen. In Lomaloma befindet sich auch die einzige Einkaufsmöglichkeit auf Vanua Balavu. Allerdings wird der „Supermarkt“ nur ein Mal im Monat per Schiff mit neuer Ware beliefert. Die Einheimischen leben hauptsächlich von den Früchten, die die üppige tropische Vegetation ihnen bietet. Kokosnüsse, Papayas, Bananen, Breadfruit, Mangos und Limetten wachsen in ausreichender Menge. Außer auf einer kleinen Plantage, wo Copra (Kokosraspel) produziert wird, ist zum Überleben keine Landwirtschaft nötig. Die Natur zeigt sich freizügig. Der „Flughafen“ von Vanua Balavu (VBV) ist nicht mehr als eine gemähte Wiese neben einer kleinen Hütte und kann nur von Kleinflugzeugen angeflogen werden. Dadurch ist die traumhafte Südseeinsel bisher auch vom Schrecken des Massentourismus verschont geblieben und zeigt sich sehr ursprünglich.

Geheimtipp für Segler
Wenn sich tatsächlich mal Touristen nach Vanua Balavu verirren, sind es meist Weltumsegler auf der sogenannten Barfußroute. Im Nordosten der Insel befindet sich die „Bay of Islands“, die Bucht der Inseln. Immer wieder wird in den Blogs der Weltumsegler diese Ankerbucht als eines der Highlights der Reise beschrieben. Auf Vanua Balavu wird, bis heute, die uralte Sevusevu Zeremonie gelebt. Jeder Gast bittet den Dorfältesten um Aufnahme in die Dorfgemeinschaft und um die Erlaubnis, sich frei auf dem Gebiet bewegen zu dürfen. Voraussetzung für diese Zeremonie ist, dass der Gast einen Bund Kava Wurzeln als Geschenk überreicht.
Wer diese Traditionen nicht achtet, oder als Aberglauben abtut, sollte sich im Klaren darüber sein, dass Archäologen auf Vanua Balavu ausgedehnte Höhlensysteme gefunden haben, die nachweislich schon vor über 1000 Jahren von Menschen genutzt wurden. Deutliche Anzeichen für kannibalistische Rituale sind vorhanden! Vanua Balavu ist glücklicherweise noch kein Hotspot in der Südsee. Vermutlich ist die Insel wirklich einer der letzten „Geheimtipps“ in der Südsee.