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Unterwasser fotografieren – 5 Tipps für gelungene Bilder vom Schnorchel- oder Tauchausflug

MattSullivan CC BY 2.0

Wer gerne taucht oder schnorchelt, wird es bestätigen können. Die tollsten Fotomotive entdeckt man i. d. R. Unterwasser. Sobald man unter die Wasseroberfläche taucht, offenbart sich einem eine völlig andere Welt. Statt noch ein weiteres Foto von tausendfach abgelichteten Touristenattraktionen zu machen, hat man Unterwasser die Möglichkeit sein ganz persönliches Tauchabenteuer zu dokumentieren. So kann sich auch der blutigste Amateur-Knipser einmal wie ein echter Naturfotograf fühlen. Insbesondere Fernreiseziele, wie Seychellen, Malediven u. Co. warten mit Fotomotiven auf, die man sonst nur in aufwendigen Naturdokumentationen zu sehen bekommt. In den letzten Jahren hat sich technisch einiges getan, so dass es auch mit kleinem Budget inzwischen möglich ist, schöne Unterwasseraufnahmen zu machen. Doch die völlig anderen Lichtverhältnisse erfordern es auch, ein paar Dinge zu beachten.

Die Kamera

Einwegkamera

Die Einweg-Unterwasserkamera sollte heutzutage niemand mehr als Option in Betracht ziehen. Bevor preiswerte Unterwassergehäuse und Mehrweg-Unterwasserkameras auf den Markt kamen, gab es schon die Wegwerfkamera, mit der man auch sehr günstig ein paar Schnappschüsse unter Wasser machen konnte. Man geht damit kein Risiko ein, die (möglicherweise) teure Überwasserkamera durch minderwertige UW-Gehäuse einem Wasserschaden auszusetzen. Außerdem kann man als Anfänger sehr günstig testen, wie es ist, Unterwasser zu fotografieren. Hier hört der Spaß jedoch auch ganz schnell wieder auf. Vor allem Anfänger werden viele unbrauchbare Fotos dabei haben. Eine Einwegkamera lässt aber, im Gegensatz zur Digitalkamera, nur eine sehr begrenzte Anzahl an Bildern zu. Zudem ist eine nachträgliche Bearbeitung der Dateien leider ausgeschlossen. Darüber hinaus, kann auch die Qualität dieser Geräte nicht mit hochwertigen Mehrwegkameras mithalten. Insbesondere wegen der schlechten Lichtverhältnisse Unterwasser kommt es daher schnell zu unbefriedigenden Aufnahmen.

Unterwasserkamera

Seit ein paar Jahren kommen immer mehr Outdoor-Kameras auf den Markt. Genau genommen sollte diese Bezeichnung eigentlich jede Kamera verdienen, da man wohl kaum eine Kamera kaufen würde, die ausschließlich in geschlossenen Räumen benutzt werden kann. „Echte“ Outdoor-Kameras zeichnen sich jedoch vor allem durch ihre Robustheit aus. Hier gibt es inzwischen für alle Bedürfnisse das passende Gerät. Einige sind lediglich etwas stoßfester gebaut oder sind gegen Spritzwasser geschützt, andere sind speziell für Tauchgänge in allen erdenklichen Wassertiefen konzipiert. Die Hero3 Kameras von GoPro sind hingegen Outdoor-Kameras für jede Gelegenheit, die gleich mit dem dazugehörigen Unterwassergehäuse (bis 60 m Wassertiefe) geliefert werden. Als Multifunktions-Outdoorkamera eignen sie sich ideal, für Sportler, die das Gerät neben dem Schorcheln oder Tauchen auch bei anderen Aktivitäten dabei haben wollen.

Vor allem, wer Unterwassergehäusen nicht traut und seine Überwasserkamera lieber nicht mit zum baden nehmen möchte, der ist mit speziellen Unterwasserkameras gut beraten. Auch sind hochwertige Unterwassergehäuse teilweise teurer als Unterwasserkameras im mittleren Preissegment. Die Technik ist obendrein speziell für lichtschwache Unterwasseraufnahmen konzipiert, was gegenüber mittelmäßigen Überwasserkameras ein echter Vorteil sein kann. Bedenken sollte man bei der Anschaffung aber immer, dass man die Kamera ausschließlich Unterwasser nutzen kann. Überwasser kann man mit deutlich günstigeren Geräten bessere Aufnahmen machen.

UW-Gehäuse

Die besten Aufnahmen werden mit hochwertigen digitalen Kompaktkameras, noch besser digitalen Spiegelreflexkameras, im passenden Unterwassergehäuse gelingen. Wer ohnehin eine hochwertige Kamera besitzt, die auch mit schwierigen Lichtverhältnissen gut zurecht kommt, sollte sich zumindest einmal die Gehäuse anschauen, die zum eigenen Modell angeboten werden. Hier variieren allerdings die Preise enorm. Während beispielsweise die DicaPac Softgehäuse, die meist für eine ganze Reihe von Kompaktkameras geeignet sind, für ca 20 € erhältlich sind, kann man für’s Unterwassergehäuse einer Spiegelreflexkamera auch locker 1000 € ausgeben. Leider ist das Angebot für Spiegelreflexkameras sehr überschaubar. Hier darf man sich außerdem nicht wundern, von den meisten Kameraherstellern keine passenden Unterwassergehäuse zu finden. Diese werden i. d. R. von Fremdherstellern angeboten, erfüllen aber ihren Zweck ebenso gut. Bei einer Kompaktkamera hat man hingegen die Qual der Wahl. Je nach Hersteller, kann das „Original“-Unterwassergehäuse annähernd soviel kosten wie die Kamera selbst. Fremdhersteller bieten jedoch auch deutlich günstigere Modelle an. Selbst die bereits erwähnten Soft-Gehäuse erfüllen ihren Zweck sehr gut, und lassen bei ordnungsgemäßer Handhabung selbstverständlich keinen Tropfen Wasser ins Innere. Zum Ausprobieren sind diese UW-Gehäuse daher ideal.

Das Fotografieren Unterwasser

Unterwasser zu fotografieren heißt auf jeden Fall unter erschwerten Bedingungen zu fotografieren. Denselben schönen Eindruck wie durch die Taucherbrille, wird man auf den Fotos wahrscheinlich nicht bekommen. Zumindest nicht ohne Spiegelreflexkamera. Trotzdem lohnt sich das Knipsen und Filmen allemal. Um möglichst schöne Fotos zu machen, sollte man sich immer vor Augen halten, dass hierbei weniger Licht zur Verfügung steht, auch wenn es gefühlt manchmal gar nicht so dunkel erscheint. Daher gelten folgende Grundsätze:

1. Bei klarem Wasser fotografieren

Bei Wellengang, starker Brandung, in der Nähe von Flussmündungen oder in der Nähe vieler Badegäste ist das Wasser meistens trüb. I. d. R, kann man schon von Land aus sehen, wie klar das Wasser ist, indem man darauf achtet, in welcher Wassertiefe der Grund noch zu sehen ist. Besonders klar ist das Wasser übrigens fernab vom Festland, da auf kleinen Inseln weniger Verunreinigungen vom Land ins Wasser gespült werden können. Ideale Sichtverhältnisse herrschen daher auf den Inseln der Südsee.

2. Unterwassereinstellung der Kamera nutzen

Viele Digitalkameras verfügen über eine Motivwahl. Sofern ein Unterwasser-Modus dabei ist, sollte man ihn auch nutzen. Sensorempfindlichkeit, Auflösung und vor allem der Weißabgleich werden hierbei auf die speziellen Verhältnisse angepasst. Vor allem Anfänger, die auch mit der Nachbearbeitung der Bilder nicht so vertraut sind, können so schon enorm viel aus den Bildern raus holen.

3. Mit vollem Akku ins Wasser gehen

Nicht selten wundert man sich unter Wasser, wie schnell doch der Akku der Kamera plötzlich schlapp macht. Dies hat 2 Gründe. Zum einen sind Fische sehr beliebte Fotomotive. Da diese meist aber schon wieder weg sind, bevor man die Kamera hochgefahren hat, wird sie zwischendurch oft gar nicht erst ausgeschaltet. Zum anderen halten Akkus bei niedrigen Temperaturen nicht so lange durch. Während man Überwasser noch ein paar Stunden hätte fotografieren können, kann Unterwasser schon Schluss sein.

4. Mittags und bei wolkenlosem Himmel fotografieren

Unterwasser wird es früher dunkel, als an Land. Dies kann sich schon ab 3 Uhr nachmittags so langsam bemerkbar machen. Ideale Lichtverhältnisse hat man deshalb um die Mittagszeit. Wenn es draußen meist ohnehin viel zu heiß ist, bietet der Tauchgang eine willkommene Abkühlung. Aber auch kleine Wolken können schon dazu führen, dass sich die Lichtverhältnisse Unterwasser merklich verschlechtern. Daher am besten immer die Wolkenlöcher abpassen.

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5. Nah genug ran an’s Motiv

Selbst wenn man den Fisch am Meeresboden durch die Taucherbrille klar und deutlich erkennen kann – ist er zu weit entfernt, geht er später auf dem Foto möglicherweise unter. Daher sollte man immer versuchen, so nah wie möglich ran zu kommen.