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Die schönsten Orte zum Tauchen – Teil 7: Madeira

Brauner Zackenbarsch (Madeira)
Mal B CC BY-ND 2.0

Madeira, die „Blumeninsel“, erscheint wie ein tropisches Paradies mitten im Atlantischen Ozean. Die Insel vulkanischen Ursprungs lockt mit mildem Klima, traumhaften Wanderrouten durch die üppige Flora, hohen Bergen im Landesinneren und steil abfallenden, schroffen Felsenküsten. Hier zwischen Felsvorsprüngen und kleinen Buchten beginnt eine wunderbare vulkanische Unterwasserlandschaft. In den Höhlen und Grotten der felsigen Küste tummeln sich bunte Papageienfische zwischen Rochen, Barrakudas und Zackenbarschen. Der nahe Golfstrom sorgt für ein ganzjähriges Urlaubs- und Tauchvergnügen bei Wassertemperaturen von 18 bis 23 °C. Sichtweiten bis 30 Meter, geschützte Lagen, die Nähe zum europäischen Festland und der noch nicht vorhandene Massentourismus sind gute Gründe, sich dem wachsenden Interesse am Tauchen auf Madeira anzuschließen.

Die ganze Artikelserie:

Teil 1: Tauchen auf Ko Tao
Teil 2: Tauchen auf Teneriffa
Teil 3: Tauchen auf den Similan Inseln
Teil 4: Tauchen in Kenia
Teil 5: Tauchen auf Bali
Teil 6: Tauchen auf den Philippinen
Teil 7: Tauchen auf Madeira

Tauchbasen auf Madeira

Die schönsten Tauchplätze liegen im sonnigen Süden der Insel rund um das Cap Garajau im geschützten Unterwasser-Nationalpark. Zwischen der Ponta do Lazareto bei Funchal und der Ponta da Oliveira bei Canico de Baixo haben mehrere Tauchbasen ihr Domizil, einige mit direktem Anschluss an Hotels und Resorts. Die Sicherheitsstandards auf Madeira sind hoch. Tauchgänge werden von gut ausgebildeten Tauchlehrern begleitet und je nach Tauchbasis erfolgt die Ausbildung in Tauchkursen mit kleinen Gruppen nach den Normen von PADI, CMAS und SSI.

Unbedingt erwähnt werden muss das Manta Diving Center: die einzige ISO-zertifizierte Tauchbasis im Atlantik und mehrfacher AWARD-Gewinner der Zeitschrift TAUCHEN. Allen Tauchbasen der Südküste gemein sind die Tauchplätze am Hausriff sowie Bootstauchgänge am Cap Garajau und am T-Riff. Wer die drei Canyons des Gabo Girao mit Stechrochen und Zackenbarschen erkunden möchte, schließt sich der Tauchbasis Garajau Diving an, die dieses Gebiet als Einzige betaucht.

Eintauchen in die Unterwasserwelt

Ein Glücksfall sind die kurzen Wege bis zum Einstieg ins Tauchabenteuer. Praktisch vor der Haustür des Manta Diving Center liegt das Hausriff, das von großen Fischschwärmen bevölkert wird. Seine verschiedenen Tauchspots führen in Tiefen bis zu 34 Metern. Die wind- und wellengeschützte Lage ist ideal für Taucher, die mit einem Partner das Areal selbständig erkunden wollen. Anfänger werden von sachkundigen Führern begleitet.

Die amphitheaterartige Arena mit beeindruckenden Felsenformationen und 10 Meter langem Tunnel ist das Revier von Zackenbarschen, Barrakudas, Brassenschwärmen und Trompetenfischen. Weiter gehts zum Lavafinger mit Röhrenaalfeld, Höhlen und einer Steilwand mit in Spalten versteckten Meeresbewohnern. Atlantische Tanzgarnelen, Riffhummer, Bärenkrebse und schwarze Korallen bewohnen die Große Höhle. Mit ihren 50 m Länge, 20 m Breite und 12 m Tiefe ist sie für erfahrene Taucher einfach zu betauchen. Als Zugabe liegt vor dem Pier von Funchal in 33 m Tiefe das Wrack der Pronto. Wegen der Strömung und der eingeschränkten Sicht ist dieser Tauchgang nur für fortgeschrittene Taucher geeignet.

Zu den Top-Tauchspots gehört das Naturreservat Cap Garajau mit seiner 300 m langen Steilwand, nur etwa zehn Bootsminuten von der Küste entfernt. Längst an Besucher gewöhnt ist der 1,5 m große Braune Zackenbarsch der hier zwischen hochaufgetürmten Felsblöcken, Kugelfischen und Stechrochen seine Bahnen zieht. Die Zeitung Unterwasser kürte den artenreichen Bootstauchplatz für fortgeschrittene Taucher zu den „100 besten Tauchspots der Welt“.

Tauchspot an der Nordseite der Insel

Windiger und wellenreicher sind die Tauchplätze an der Nordküste wie in Porto Moniz. Hier ist das Turtle Diving Center Anlaufpunkt für Tauchausflüge per Boot und Tauchen an der Küste. Schutz vor der stürmischen See bietet das Tauchen im Madeira-Aquarium. Aber Vorsicht – im Revier von Haien, Rochen und Muränen könnte der Adrenalinspiegel ansteigen.

Tauchen für alle

Man muss kein erfahrener Taucher zu sein, um in die atlantischen Wellen vor Madeira einzutauchen. Neugierige und Neulinge finden ebenfalls Spots mit hervorragenden Bedingungen. Mit einer aktuellen Tauglichkeitsbescheinigung absolvieren Einsteiger mehrtägige Schnupper- und Anfängerkurse mit international anerkanntem Zertifikat und Logbuch. Bis zum Divemaster reicht das Kursangebot für Fortgeschrittene. Ausrüstungen können vor Ort kostenpflichtig ausgeliehen oder komplettiert werden. Bei Tauchkursen ist die Ausrüstung inklusive und je nach Basis gibt es auch Flaschen für Kinder und einen Werkstattservice.

Unterwegs mit dem Meeresbiologen

Wer genauer auf die Unterwasserwelt Madeiras schauen möchte, sollte sich einem Tauchgang des Meeresbiologen Prof. Peter Wirtz anschließen. Maximal zwei Taucher nimmt er mit auf seine Erkundungstour. Eine Voranfrage ist dringend zu empfehlen, z.B. beim Manta Diving Center.

Das Tauchen auf Madeira lohnt sich für alle, die neugierig sind und Lust auf eine vielfältige atlantische und subtropische Meeresfauna haben, abseits vom bekannten Korallenriff. Vielleicht zieht ja in der Tiefe ein Manta vorbei oder die Mönchsrobbe lässt sich am Riff blicken.

Wichtige Adressen auf Madeira

Wale und Delfine beobachten: H2O Madeira fährt täglich von Calheta raus auf’s Meer und bietet Interessierten eindrucksvolle Impressionen von Meeressäugern vor Madeiras Küste.

Avenida D. Manuel I – Porto de Recreio da Calheta, 9370-133 Vila da Calheta

Auto mieten: Auf dieser Seite lässt sich über die Suchmaske ganz einfach der passende Mietwagen buchen.

Hilfe rufen: Den Notruf erreicht man auf Madeira unter der 112 und die Wasserrettung unter 291230112.

Unterwasserwelt bestaunen: Das Garajau Meeresreservat befindet sich an der Südküste Madeiras, zwischen Funchal (im Westen) und dem Ponta da Oliveira (im Osten).

Nach Porto Santo übersetzen: Jeden Morgen um 8:00 Uhr kann man im Hafen von Funchal in die Fähre zur vorgelagerten Insel Porto Santo steigen. Auch hier gibt es diverse lohnenswerte Tauchspots.