Richtig schnorcheln – Die wichtigsten Tipps

Jeder kann innerhalb kürzester Zeit lernen wie man richtig schnorchelt. Ganz anders als beim tauchen braucht man keine Vorkenntnisse oder Kurse, die Ausrüstung passt in jeden Reisekoffer und sie kostet nicht viel. Und von der Unterwasserwelt kann man auch ohne Tauchflasche eine ganze Menge entdecken. Da die schönsten Tauch- und Schnorchelreviere – nämlich Korallenriffe – ausschließlich kurz unter der Wasseroberfläche gedeihen (sie benötigen viel Sonnenlicht), kann man die einzigartige Artenvielfalt der Riffe oft bequem bei einem Schnorchelausflug beobachten. Aber auch beim Badeurlaub am Mittelmeer lohnt es sich, den Schnorchel einzupacken. Wer es einmal ausprobiert hat, wird nie wieder ohne an’s Meer wollen. Und damit der erste Schnorcheltrip nicht in’s Wasser fällt – gibt’s hier erstmal ein paar Trockenübungen. Mit unseren Schnorcheltipps kann jeder lernen richtig zu schnorcheln.
Möchtest du die ausführlichen Schnorcheltipps mit Erklärungen lesen, oder reicht dir eine Kurzfassung?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die Ausrüstung
- 2 Vor der Sonne schützen
- 3 Mittags und bei wolkenlosem Himmel schnorcheln
- 4 Freie Sicht behalten
- 5 Keine Brille tragen
- 6 Vorsicht vor der Strömung
- 7 In Sichtweite bleiben
- 8 Richtig atmen
- 9 Richtig gehen
- 10 Richtig Schnorcheln
- 11 Einfach mal abtauchen
- 12 Verhalten unter Wasser
- 13 Unterwasser gute Fotos machen
- 14 Pflege der Ausrüstung
Die Ausrüstung
Man braucht eigentlich nicht viel zum schnorcheln. Die Grundausrüstung besteht aus einem Schnorchel, einer Schnorchelmaske und einem paar Taucherflossen. Beim Schnorchel sollte beachtet werden, dass zu kurze Schnorchelrohre versehentlich unter Wasser geraten können. Zu große Schnorchelrohre (Volumen) können hingegen dazu führen, dass zu wenig Frischluft eingeatmet wird. Darüber hinaus, wurde auch ein Wasser-Ablassventil für Schnorchel patentiert. Diese Modelle sind seltener gebräuchlich, vereinfachen aber wirksam das Entwässern des Schnorchelrohrs.
Bei der Frage nach einer passenden Schnorchelmaske geht es vor allem darum, dass diese dicht hält. Dabei sollte sie aber gleichzeitig auch bequem sitzen.
Schwimmflossen sind natürlich kein muss. Sie bringen meist auch das Reisegepäck an die Kapazitätsgrenze. Wer sie einmal benutzt hat, will aber sicher nicht mehr ohne Flossen schnorcheln gehen.
Die Schnorchelsets aus dem Souvenirladen im Urlaubsland sollten die letzte Wahl sein. In Spezialgeschäften für Wassersport (nicht die an der Strandpromenade) kann man aber in manchen Ländern gute Schnäppchen machen.
Vor der Sonne schützen
Das Wasser verstärkt den Effekt der UV-Belastung. Aus diesem Grund sieht man Schnorchler oft mit T-Shirt im Wasser. Wer ganz sicher gehen will, trägt einen Neoprenanzug. Dieser hat auch den Vorteil, dass er Schutz gegen scharfkantige Steine und Korallen bietet. Wer hingegen nur mit T-Shirt oder auch ganz ohne Bekleidung schnorcheln geht, sollte streng darauf achten, Waden, Rücken und Nacken mit wasserfester Sonnenmilch einzucremen.
Auch wenn so die UV-Belastung am größten ist. Unter Wasser sind die Lichtverhältnisse meist nicht so optimal. Eine tiefer stehende Sonne macht sich hier viel eher bemerkbar als über Wasser. Bei wechselhafter Bewölkung empfiehlt es sich außerdem, Wolkenlücken für den Schnorcheltrip abzupassen.
Freie Sicht behalten
Schnorchelmasken neigen dazu, unter Wasser zu beschlagen. In gewissem Maße kann man dagegen vorbeugen, indem man das Plexiglas von innen mit Spucke einreibt. Hinterher kurz ausspülen, aufsetzen und abtauchen.
Keine Brille tragen
Leider müssen Brillenträger unter der Schnorchelmaske Kontaktlinsen tragen. Eine Alternative sind die deutlich teureren Masken mit eingebauter Sehstärke.
Vorsicht vor der Strömung
Der allerwichtigste Tipp beim schnorcheln lautet: Überschätze niemals deine Fähigkeiten! Dies gilt insbesondere für das Schnorcheln in strömungsreichen Gewässern. Da man im Idealfall völlig in die zauberhafte Unterwasserwelt vertieft ist, vergisst man häufig sich zu orientieren. Nur wenn man sich regelmäßig über Wasser einen Blick über die zurückgelegte Strecke verschafft kann man sicher gehen, nicht unbemerkt von der Strömung abgetrieben zu werden. Im Zweifelsfall ist es immer sicherer, gegen die Strömung los zu schwimmen, um nicht auf dem Rückweg von ihr überrascht zu werden. An vielen Stränden wehen außerdem Flaggen, die vor schwierigen Wasserverhältnissen warnen.
In Sichtweite bleiben
Typische Gefahren beim schnorcheln sind:
- Boote, Surfer, Jetskis
- Strömung
- starke Brandung
- Verletzungen durch Quallen (selten auch durch andere Meerestiere)
- unerwartet auftretende körperliche Beschwerden (Krämpfe, Asthma, Schwindel uvm.)
In fast allen Situationen kann eine zweite Person lebensrettend sein. D.h. sie kann den schwimmunfähigen Schnorchler selbst retten oder aber Hilfe holen. Man sollte also möglichst immer zu zweit auf Schnorcheltour gehen. Geht das nicht, kann man jemanden am Ufer bitten, den eigenen Schnorchel ständig im Auge zu behalten.
Richtig atmen
Durch einen Schnorchel bekommt man bei gleicher Atmung weniger Sauerstoff als wenn man ohne Schnorchel atmen würde. Denn bei jedem Atemzug verbleibt ausgeatmete Luft im Schnorchel. Diese enthält weniger Sauerstoff und muss erst einmal wieder eingeatmet werden. Wie viel Sauerstoff man letztendlich pro Atemzug abbekommt hängt vom Volumen des Schnorchels und von der eigenen Atemtechnik ab. Bei Schnorcheln mit sehr großem Volumen ist es theoretisch möglich, dass man dieselbe Luft immer und immer wieder einatmet (Pendelatmung). Lange Rede kurzer Sinn: Je tiefer man ein- und ausatmet, desto höher ist der Anteil an Frischluft pro Atemzug. Ein weiterer Vorteil von tiefen Atemzügen ist, dass man, falls etwas Wasser in den Schnorchel gelangt, genügend Luftreserven hat, um das Wasser wieder raus zu pusten. Aber keine Sorge – seine persönliche Atemtechnik hat man i.d.R. schon nach kurzer Zeit raus.
Richtig gehen
Häää, was heißt denn hier gehen? Eine berechtigte Frage, dessen Problematik einem meist erst beim ersten Schnorchelgang bewusst wird. I.d.R. muss man nämlich zuerst einmal durch flaches Wasser, nicht selten auch über steinigen Untergrund, und das ganze noch bei Wellengang. Wer ganz einfach mit seinen Flossen an den Füßen losmarschiert wird beim Versuch ins tiefe Wasser zu gelangen mit ziemlicher Sicherheit ein paar mal umfallen. Wer hingegen erst in Brusttiefem Wasser seine Flossen anzieht, muss eventuell barfuß über den scharfkantigen Untergrund stolpern. Es empfiehlt sich also, die Flossen anzuziehen, sobald man eine Wassertiefe erreicht hat, in der es sich schwimmen lässt (Achtung: sollten plötzlich etwas größere Wellen aufkommen, sind auch die Wellentäler tiefer und es kann Flachwasserschnorchler auf den Boden drücken!). Und ganz wichtig: Sollte man doch einmal mit Flossen am Fuß gehen müssen, dann unbedingt rückwärts (vor allem im Wasser)!
Richtig Schnorcheln
Das schnorcheln ist das einfachste am ganzen Schnorchelausflug. Einfach mit dem Blick nach unten geradeaus schwimmen. Dabei sollte ab und zu kontrolliert werden, dass der Schnorchel senkrecht steht. Beim Flossenschlag werden die Knie nicht angewinkelt. So kommt man am schnellsten und bequemsten voran. Die Arme werden beim Flossenschwimmen eigentlich nicht benötigt. Um weitere Strecken schnell zurückzulegen, kann man aber auch mal Kraulbewegungen zu Hilfe nehmen.
Einfach mal abtauchen
Wer sich als Anfänger noch nicht zutraut, beim schnorcheln abzutauchen, der kann auch ohne dieses kleine Wagnis eine tolle Erfahrung machen. Früher oder später will aber jeder mal das ein oder andere Detail am Meeresboden ganz aus der Nähe betrachten. Dazu benötigt es eigentlich nur zwei Fähigkeiten: Luft anhalten und Druck ausgleichen. Laut einer User-Umfrage des Portals gutefrage.net schaffen es 2 von 3 Befragten, die Luft länger als 1:30 Min anzuhalten. Das reicht schon, um sich beim schnorcheln in aller Ruhe ein paar Muscheln am Meeresgrund anzuschauen. Richtig spannend wird es jedoch erst, wenn der Schnorchler in der Lage ist, 3 Minuten und länger die Luft anzuhalten, und damit entsprechend tiefere Gewässer erkunden kann. Apnoe Taucher schaffen es i.d.R., über 4 Minuten und für Wettkämpfe sogar bis zu 8 Minuten die Luft anzuhalten. Aber zurück zum Hobbyschnorcheln – Es gilt:
- tief Luft holen und anhalten
- mit etwas Schwung kopfüber senkrecht hinab gleiten lassen (Erst wenn die Flossen völlig unter Wasser sind, kann man sich durch Beinschläge frei unter Wasser bewegen.)
- regelmäßig Druck ausgleichen
- rechtzeitig und langsam wieder auftauchen
- Wasser durch kräftiges Ausatmen aus dem Schnorchel pusten
Der Druckausgleich klappt nicht bei jedem auf Anhieb. Es gilt, mit Mund und Nase geschlossen auszuatmen. Wer dabei Probleme hat, kann die Technik auch prima im Schwimmbad oder Badesee trainieren.
Verhalten unter Wasser
Gucken erlaubt, anfassen verboten! Nagut, Steine oder Treibgut darf man auch anfassen. Aber insbesondere Korallenriffe leiden stark unter dem mitunter rücksichtslosen Verhalten von Tauchern und Schnorchlern. Außerdem gibt es zahlreiche giftige Meeresbewohner. Wer sich nicht auskennt, riskiert beim anfassen üble Verletzungen.
Unterwasser gute Fotos machen
Wer keine Lust hat, das tausendundeinste Foto von der Kathedrale in der Altstadt zu machen, bekommt beim schnorcheln die Gelegenheit, Bilder aus einer anderen Welt mit nach Hause zu nehmen. Dazu gilt es
- bei klarem Wasser zu fotografieren
- die Unterwassereinstellung der Kamera zu nutzen
- mit vollem Akku ins Wasser zu gehen
- mittags und bei wolkenlosem Himmel zu fotografieren
- nah genug ran an’s Motiv
Hier unsere ausführliche Anleitung zum fotografieren Unterwasser.
Pflege der Ausrüstung
Wer 2 Dinge beachtet, kann die Lebensdauer seiner Schnorchelausrüstung deutlich verlängern. Zum einen sollte die Ausrüstung vor starker Sonneneinstrahlung geschützt werden, und zum anderen sollte sie unbedingt nach jedem Schnorchelgang mit klarem Süßwasser ausgespült werden.
Viel Spaß!
- Wähle einen Schnorchel, der nicht zu lang ist (Gefahr der Pendelatmung), aber auch nicht zu kurz (besser bei Wellengang).
- Gehe mit Bekleidung oder Neoprenanzug schnorcheln. Wenn ohne Bekleidung oder nur mit T-Shirt geschnorchelt wird, sollte zumindest wasserfeste Sonnencreme aufgetragen werden.
- Gehe mittags und bei wolkenlosem Himmel schnorcheln um die besten Sichtverhältnisse zu haben.
- Reibe das Glas deiner Schnorchelmaske von innen mit Spucke ein, damit es nicht so schnell beschlägt.
- Als Brillenträger musst du unter der Schnorchelmaske Kontaktlinsen tragen oder ein deutlich teureres Modell mit Sehstärke kaufen.
- Beginne deine Schnorcheltour gegen die Strömung und kehre mit ihr wieder zurück. Überschätze niemals deine Fähigkeiten!
- Gehe möglichst mit anderen Personen schnorcheln, damit einer auf den anderen achtgeben kann.
- Zu kurze Atemzüge können zu einer verringerten Sauerstoffversorgung führen. Teste deine persönliche Atemtechnik unter einfachen Bedingungen aus.
- Versuche die Schwimmflossen zum schwimmen zu benutzen. Solltest du doch damit gehen müssen, dann rückwärts!
- Überprüfe gelegentlich, ob dein Schnorchel senkrecht steht.
- Beim Flossenschlag werden die Knie nicht angewinkelt.
- Zum abtauchen lass dich mit Schwung hinabgleiten.
- Zum Druckausgleich mit Mund und Nase geschlossen in die Ohren hinein atmen.
- Nach dem abtauchen wird das Wasser im Schnorchel beherzt herausgepustet (wenn es sich nicht um einen Trockenschnorchel oder einen mit Ablassventil handelt)
- Fasse keine Meeresbewohner an (insbesondere Korallen brauchen Jahrzehnte zur Regeneration).
- Spüle nach dem schnorcheln deine Ausrüstung mit klarem Süßwasser aus, um das Material zu schonen.