Göhren Nordstrand

Breite: | 35 m |
Länge: | 2700 m |
Land: | Deutschland |
FKK: | ja |
Sandqualität: | fein |
WC: | ja |
Dusche: | nein |
Umkleidekabinen: | nein |
Einsamkeit: | Durchschnitt |
Wellengang: | mittel |
Sauberkeit: | sauber |
Strände Guide - Bewertung: | |
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Lohnt sich ein Besuch an Göhrens Nordstrand? Oder gar ein ganzer Urlaub? Was macht diesen Strand aus? Alle Strandinfos und ein paar nützliche Tipps haben wir im Folgenden übersichtlich zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Lage & Übersichtskarte
Zwischen Göhren und Sellin auf Rügen erstreckt sich eine Bucht von ca. 5,5 km Länge. Darin reihen sich nahtlos der Selliner Südstrand, der Strand von Baabe und der Göhrener Nordstrand. Letzterer beginnt im Nordwesten bei der Gemeindegrenze der Stadt Göhren und endet 2,7 km weiter südöstlich am Nordperd (dem Kap östlich von Göhren). Aber nur ein Teil des Strandes ist bewirtschaftet, der letzte Kilometer im Südosten ist naturbelassen und ohne jegliches touristische Angebot.
Ein Strand nach Plan
Es gibt Strände, die mit weitläufigem, feinen Sand und guten Badebedingungen punkten und solche, die ihre Besucher mit Events, Freizeitangeboten und Rundumversorgung anlocken. Der Nordstrand von Göhren hat beides. Die Natur hat zwar bereits ihr bestes gegeben und den Ort mit einem wunderbaren Strand gesegnet, um die begehrten Übernachtungsgäste anzulocken, reicht das aber noch nicht ganz. Und so hat die Gemeinde hier in den letzten Jahren viel getan, um sich von anderen Badeorten an der Ostsee abzuheben. Dazu gehört vor allem das bestens durchdachte Konzept für die touristische Infrastruktur am Strand. Im Wesentlichen beinhaltet dies die Einteilung des Strandes in verschiedene thematische Abschnitte:
- Textilstrand
- FKK – Strand
- Hundestrand
- Nichtraucherstrand
- Sportstrand
- Entspannung & Erholung
- Aktionsbereich
- Bereich für Feuer und
Übernachtung
Eigentlich eine super Idee, die verschiedenen Interessensgruppen zu separieren. Denn je besser ein Strand besucht ist, desto enger wird’s. Und da im Urlaub die Erholung an erster Stelle steht, ist es mit der Toleranz oft nicht weit her. Wild umherlaufende Hunde, Zigarettenrauch, fremde Bälle auf dem eigenen Handtuchlager, entblößte Körper – das sind die typischen Ärgernisse, mit denen man am Strand klar kommen muss. Am Nordstrand von Göhren wurden diese Konfliktherde konsequent entschärft. Die einzige Kehrseite dieses Konzepts: Das gewisse Freiheitsgefühl, das naturbelassene Strände ohne Regelungen und Verbotsschilder verkörpern, geht unweigerlich verloren.
Was macht den Nordstrand aus?
Das Beste am Göhrener Nordstrand ist, dass wirklich jeder auf seine Kosten kommt. Das gilt für Naturliebhaber ebenso wie für Familien, Hundebesitzer, Nudisten oder sportlich Aktive.
Im Osten liegt unterhalb der Steilküste ein 1 km langer naturbelassener Strandabschnitt, an dem man sich noch als einsamer Entdecker fühlen kann. Muscheln, Steine und Treibgut warten darauf, von Spaziergängern gefunden zu werden. Keine Bebauung im Hintergrund, keine Bewirtschaftung am Strand und kaum Menschen an Land und im Wasser – hier kommen Naturliebhaber voll auf ihre Kosten.
Im Westen des Naturstrands schließt sich direkt der bewirtschaftete Bereich an. Statt Steilküste liegt hier ein Streifen mit Dünengras direkt hinter dem Strand. Dahinter verläuft parallel zur Küste die Strandpromenade. Über diese kann man 24 Zugänge nutzen, um zu den verschiedenen Strandabschnitten zu gelangen (vgl. Karte).

Strandpromenade | Quelle: www.urlaub-in-goehren.de
Zwar ist der Göhrener Nordstand kein Stadtstrand mit dichter Bebauung direkt hinter dem Strand, trotzdem kann man ihn vom Ort aus bequem zu Fuß erreichen. Gäste der umliegenden Hotels haben teilweise einen wunderschönen Blick über den Strand (Empfehlung für ein Meerblick-Hotel). Man darf hier also einen Strand mit allem Drum und Dran erwarten. Alles ist sauber und gepflegt, die Badebedingungen lassen nichts zu wünschen übrig und das i-Tüpfelchen ist eine stattliche Seebrücke, die frei zugänglich ist und Besuchern einen schönen Blick von der Wasserseite auf den Strand ermöglicht.

Seebrücke Göhren | Quelle: www.urlaub-in-goehren.de
Badebedingungen
Was man sich für den ungetrübten Badespaß wünschen kann wird vom Göhrener Nordstrand (westlicher Teil) ausnahmslos erfüllt. Es ist fast schon etwas langweilig…
- Feiner, heller Sand:
- Weitläufiger Flachwasserbereich für Kinder, Nichtschwimmer und Wasserspiele:
- Sand frei von Steinen, Treibgut oder Algen:
- Sand unter Wasser frei von Steinen o.ä.:
- Gute Wasserqualität:
- Blaue Flagge:
Vor allem für Familien ist der Strand also perfekt geeignet. Denn da die DLRG hier 3 Stützpunkte und in regelmäßigen Abständen Wachtürme hat, haben Schwimmanfänger ein ausgezeichnetes Übungsrevier. Weil die Küste vor Göhren nur sehr flach abfällt, brechen sich die Wellen schon früh. So ist das Baden selbst bei stärkerem Wellengang noch möglich. Trotzdem soll erwähnt sein, dass die Bucht nur wenig natürlichen Schutz vor der offenen See bietet und es bei anhaltendem Ostwind gelegentlich auch ziemlich hohe Wellen geben kann. Falls die Badewacht rote Fahnen hisst, bitte nicht mehr in’s Wasser gehen -> absolutes Badeverbot laut Strand- und Badeordnung!
Im östlichen Teil des Strandes dagegen liegen überall große Steine und Treibgut herum, es gibt keine Badeaufsicht und auch im Wasser gibt es immer wieder Hindernisse. Wer aber kein Problem damit hat, auf etwas Komfort zu verzichten, findet auch hier garantiert ein schönes Plätzchen zum Baden.
Touristisches Angebot
Hier gibt es wirklich alles, was das Touriherz begehrt (vgl. Übersichtskarte). Entspannen kann man in Strandkörben, Essen gibt’s in nahegelegenen Restaurants, Snacks, Eis und Getränke sogar direkt per Strandbuggy an das Handtuchlager / den Strandkorb geliefert und sportlich betätigen kann man sich am sogenannten Tiki-Beach. An diesem Sportstrand kann man fast allen erdenklichen Strandsportarten nachgehen (Beachvolleyball, Beachsoccer, Beachminton uvm.). Außerdem befindet sich am Strandzugang 20 eine Station der Surfschule ProBoarding. Für jede, auf einem Brett ausgeübte Wassersportart, ist hier die richtige Adresse. Was aber wirklich nicht jeder Strand hat – am Zugang 14 und 15 befindet sich eine Riesenwasserrutsche.
Und auch abseits des gewöhnlichen Badebetriebs lockt Göhren fleißig Besucher an den Strand. Dazu werden regelmäßig Events ins Leben gerufen. Ein Mal jährlich im August beispielsweise wird das große Seebrückenfest inkl. des Tags des Sandburgenbaus gefeiert. Außerdem muss noch eine kleine Besonderheit erwähnt werden: Heiraten am Strand ist in Deutschland nur an wenigen Orten möglich. Einer davon ist Göhren. Das Hotel Hanseatic organisiert die komplette Hochzeit inkl. rechtskräftiger Trauung am Strand durch einen Standesbeamten.
FKK
Es wird zwar bemängelt, dass der FKK-Bereich etwas knapp ausfällt. Selbstverständlich ist es aber auch in Göhren möglich, hüllenlos am Strand zu baden und zu sonnen. Die ausgewiesenen FKK-Zonen sind einmal ganz im Osten (Strandzugänge 1 und 2), einmal mittig (Strandzugänge 16 und 19) und einmal ganz im Westen (Strandzugänge 23 und 24). Wem das nicht reicht, der findet etwa 8 Kilometer weiter südlich noch einen sehr schönen FKK-Strand bei Thiessow.
Hundestrand
Für Hunde gibt es hier zwei ausgewiesene Bereiche. Der kleinere liegt bei Strandzugang 10, etwa 200 m westlich der Seebrücke, der größere etwas weiter abgelegen bei den Strandzugängen 17, 18 und 19. Auch wenn im Internet gelegentlich die Rede von „keine Leinenpflicht“ ist, dies gilt nur von Oktober bis April. Während der Saison müssen Hunde (überall) angeleint werden. Hundetoiletten befinden sich an der Strandpromenade.
Außerdem muss für Hunde, wie auch in anderen Orten auf Rügen, eine extra Kurtaxe bezahlt werden. Diese beträgt in Göhren 50 Cent pro Tag.
Umgebung
Was liegt im Ostseeurlaub näher als ein Spaziergang an der Küste mit Meerbick? In dieser Hinsicht ist das Nordperd ein Muss. Über die bewaldete Landzunge oberhalb der Steilküste führt ein Wanderweg bis zum benachbarten Südstrand von Göhren. Wer hingegen Kultur und Panoramablick kombinieren möchte, besucht das Jagdschloss Granitz bei Binz (ca 12 km von Göhren). Vom Turm des Schlosses kann man das gesamte Biosphärenreservat Südost-Rügen überblicken.