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An die Ostsee im Oktober

Die Ostsee bei Bornholm im Oktober
hansullrichkuehn CC BY 2.0

Der Urlaub an der Ostsee ist seit Jahren ein Klassiker, ob mit Verwandten, allein oder mit Freunden. Zu Recht sind die Ostseestrände jeden Sommer gut gefüllt. Doch auch am Saisonende bieten die Strände Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins gute Erholungsmöglichkeiten. Abseits der hochsommerlichen Hitze und der badenden Menschenmengen kommt der Charme des Meeres für Viele am besten zur Geltung.

Raues Klima fasziniert Naturliebhaber

Der Oktober kann zwischen Flensburg und Swinemünde sehr wechselhaft ausfallen: Während an manchen Tagen T-Shirt-Wetter herrscht, sorgen an anderen Tagen teils heftige Niederschläge für stimmungsvolle Szenarien. Wabernde Nebelschwaden an der Küste wechseln sich mit sonnigen Tagen ab, an denen nichts den Blick auf die goldgelben Stoppelfelder verdeckt. Zwar ist die Getreideernte vorbei, doch duftet der Wald in Ostseenähe aufgrund der hohen Feuchtigkeit häufig noch so als ob Pilzsaison wäre. Wer den Wechsel der Jahreszeiten mag, kann ihn an der Ostsee im Oktober so gut beobachten wie selten irgendwo anders. Hier sind die Herbststürme in der Lage, wilde Wellenspiele anzutreiben.

Schlemmen und Sport treiben

Hat man genug vom rauen Wind, so kehrt man am besten in eine urige Herberge ein und probiert Spezialitäten wie heißen Sanddornsaft. Ein starker Tee in der Ferienwohnung tut natürlich nach einem langen Spaziergang ebenso gut. Neben dem typisch norddeutschen Kompott, den „Klüten mit Äpfeln oder Birnen“, können in den hiesigen Restaurants zahlreiche Fischgerichte genossen werden. Wie wäre es zum Beispiel mit einem gekochtem Hornfisch, dessen blaue Gräten sich leicht identifizieren lassen? Alternativ kommen beispielsweise der gebackene Rügener Karpfen und das Dorschfilet „Kak’t Dösch“ infrage. Bei ruhigem Wetter ist der Oktober auch ein angenehmer Monat, um selbst Fische zu angeln. Beliebt sind zudem das Strandreiten und Lagerfeuer sowie die Wassersportarten, wie Segeln oder Kitesurfen, für die es im Oktober mit entsprechender Ausrüstung meist noch nicht allzu kalt ist.

Veranstaltungen und entspannende Aktivitäten

Der Herbst als Zeit der leuchtenden Farben wird an der Ostsee vielerorts mit Drachenfesten gefeiert. Dort ergänzen sich farbiges Laub, bunte Drachen, das glitzernde Blau des Meeres und das Weiß des Strandes auf wundersame Art. Vor allem für Familienurlauber sind zudem die diversen Laternenfeste und Fackel­wanderungen interessant. Wer es kulturell anspruchsvoller mag, findet im Oktober sicher Muße für den Besuch von Lesungen oder Ausstellungen. Nebenbei locken die zahlreichen Theater in den Ostseestädten auch abseits der Open-Air-Saison immer wieder mit unterhaltsamen Bühnenstücken. Wer dagegen einfach mal abschalten und Wellness genießen möchte, findet in den mannigfaltigen Bädern und Thermen an der Küste wohltemperiertes Wasser vor. Neben Sportbecken und Wasserrutschen haben fast alle Einrichtungen Angebote wie Meerschaumwaschungen, Kreidepackungen oder Thalassobäder in petto.

Ostseeurlaub: Auf jede Art lohnenswert

Wer will, kann problemlos auch im Oktober genügend Beschäftigungen finden, um zwei oder drei Wochen an der Ostsee zu verbringen. Gerade für einen Kurzurlaub, der einen aus dem Alltagsgeschehen weg und zur Ruhe kommen lässt, ist jedoch ein Ostsee-Besuch im Oktober eine schöne Idee. Linktipp: Bei mydays gibt es regelmäßig günstige Kurztrips an die Ostsee. Da die Touristensaison zu Ende geht, sind die Preise in der Regel niedriger als im Juli oder August. Obacht allerdings in der letzten Oktoberwoche: Da dann meist Herbstferien in Schleswig-Holstein, Mecklenburg sowie den angrenzenden Bundesländern sind, kann es vor allem bei Indooraktivitäten ein erhöhtes Besucheraufkommen geben. An den Stränden selbst, und besonders in der ersten Oktoberhälfte, kann es jedoch auch vorkommen, dass man kilometerlang auf keinen anderen Touristen trifft.

Von Vögeln und Muscheln

Wenn es etwas ruhiger am Ostsee-Strand ist, macht das aufmerksame Spazieren und Sammeln noch mehr Spaß als im Sommer. Durch den kräftigen Herbstwind werden oft kleine Schätze in den Sand geworfen. So kommen Mini-Muscheln, bunte Steine oder Seeglas aus den Wellen hervor, darüber hinaus sogar mitunter Bernstein. Bedanken darf man sich dafür bei der geringeren physikalischen Dichte, die das Ostsee-Wasser in der kühleren Jahreszeit hat. Typisch für den Spätherbst sind außerdem die verschiedenen Vogelarten, die sich sammeln, um bald gemeinsam in ihre Winter­quartiere zu fliegen. Von besonderem Interesse sind für viele Naturfreunde die Kraniche, welche im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft noch einmal eine Stärkung vor dem langen Flug einnehmen. Von den Beobachtungshütten und auf geführten Wanderungen nahe dem größten Kranichrastplatz Mitteleuropas kommt man den scheuen Tieren ebenso näher wie bei den Boddenfahrten, die zum Beispiel in Zingst angeboten werden.