Sa Canova

Breite: | ca. 15 m |
Länge: | 1300 m |
Land: | Spanien |
FKK: | ja |
Sandqualität: | fein |
WC: | nein |
Dusche: | nein |
Umkleidekabinen: | nein |
Einsamkeit: | einsam |
Wellengang: | gering |
Sauberkeit: | sauber |
Strände Guide - Bewertung: | |
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Wir befinden uns im Jahre 2017 n.Chr. Ganz Mallorca ist von den Touristen besetzt… Ganz Mallorca? Nein! Ein von unbeugsamen Naturliebhabern bevölkerter Strand hört nicht auf, den Eindringlingen Widerstand zu leisten. Die Rede ist vom Strand Sa Canova bei Son Serra de Marina.
Inhaltsverzeichnis
Naturschutz
Nirgendwo auf Mallorca wird es der Tourismusindustrie so schwer gemacht, Fuß zu fassen, wie an der Küste zwischen Son Serra de Marina und Colonia de Sant Pere. Der Strand bietet die besten Voraussetzungen für Tourismus und Investoren zeigen regelmäßig ihr Interesse. Gegen die touristische Erschließung von Sa Canova spricht jedoch der besondere ökologische Wert der Region und die resolute Entschlossenheit zahlreicher Unterstützer, dieses Refugium zu erhalten.
- 1991: Die Urbanització Ravena, eine Feriensiedlung für 30 000 Besucher, wird von Umweltschützern und der Gemeindeverwaltung verhindert.
- 2012: Der Bürgermeister von Artà lehnt eine geplante Ferienanlage mit 200 Bungalows am Strand ab.
- 2016: Die Küstenschutzbehörde widerspricht dem Antrag der Gemeinde Santa Margalida, eine Strandbar zu eröffnen.
Nachdem sich inzwischen selbst Es Trenc, der bekannteste Naturstrand Mallorcas, mehr und mehr zum Tourimagnet mit Beachbar und Liegestühlen gewandelt hat, kann Sa Canova als letzte Bastion der Naturliebhaber Mallorcas betrachtet werden. Vermutlich ist hier deshalb der Widerstand gegen eine Kommerzialisierung des Strandes so bemerkenswert hartnäckig. Beispielhaft war der Protest von SOS Son Serra 2016:
„Am 10. Januar des vergangenen Jahres war der Strand in Son Serra vielleicht so voll wie niemals zuvor. Die Bürgerinitiative SOS Son Serra hatte zur Demonstration aufgerufen, und es kamen 5000 Leute, die am Strand eine kilometerlange Menschenkette bildeten. Unter ihnen waren Einheimische, Ferienwohnungsbesitzer, Feriengäste, Umweltaktivisten und Naturliebhaber. Der Protest von SOS Son Serra richtet sich gegen Chiringuitos, Liegen, Sonnenschirme, Tretboote und Hotels – die Vorboten des Massentourismus.“
Neben den Investoren, sind es aber paradoxerweise auch einige Naturliebhaber, denen die Verbote zugunsten der Umwelt gegen den Strich gehen. Seit nämlich seitens der Behörden ein geplantes Reitverbot für Sa Canova im Gespräch ist fürchten regionale Reitställe um ihr wunderschönes Revier. Schon immer war das Reiten am Strand möglich. Nun aber soll ein Verbot die Dünenlandschaft vor Pferdehufen schützen.

Reiter in den Dünen von Sa Canova © benjami CC BY-SA 2.0
Strandbeschreibung
Weitläufigen Stränden wie Sa Canova (korrekt eigentlich S’Arenal de Sa Canova) fehlt oft das gewisse Etwas. Im Gegensatz zu den geschützten Felsbuchten gibt es hier meist nicht mehr als Sand und Wasser zu bestaunen. Der Strand Sa Canova punktet aber trotzdem, wo er kann:
- Richtung Osten fällt der Blick auf die Berge der nördlichen Serres de Llevant.
- Im Hintergrund des Strandes ist kein Hotel, keine Straße und auch sonst keine Spur menschlicher Zivilisation zu sehen; stattdessen die Dünenlandschaft des Naturschutzgebietes Area natural Sa Canova, die einem unweigerlich ein Gefühl von Ruhe und Abgeschiedenheit vermittelt.
- Das Wasser ist sehr lange flach und der Boden überwiegend sandig. Es gibt keinen Schutz vor Wellen.
- Der Sand ist fein, vor allem am östlichen Ende wird’s allerdings steinig.
- Die Ruhe ist für mallorquinische Verhältnisse beispiellos. Vermutlich hat der Boykott aller Kommerzialisierungsversuche seine Wirkung nicht verfehlt und Sa Canova als einen der letzten einsamen Strände Europas erhalten.
Geschmackssache ist allerdings das Seegras und Treibgut, das hier, je nach Wetterlage, häufig angespült und nicht weg geräumt wird. Denn wo mit dem Tourismus kein Geld verdient wird, wird auch keines für den Tourismus ausgegeben.
Angebote
Wer Wert auf touristische Infrastruktur legt, ist hier falsch. Sa Canova bietet nur das, was es hier vermutlich schon in der Steinzeit gab, nämlich Steine, Sand und Meer. Allerdings ist es nicht weit nach Son Serra de Marina. Hier gibt es ein Restaurant und eine Strandbar.
FKK
Kein Textilverbot (das sucht man auf Mallorca vergeblich), dafür aber ein Strandabschnitt, an dem sich niemand am Nacktbaden stört und FKK auch rege praktiziert wird, findet man im östlichen Teil von Sa Canova.
Hundestrand
Auch wenn die Gemeinde Artà für Mallorca vergleichsweise hundefreundlich ist – erlaubt sind Hunde am S’Arenal de Sa Canova eigentlich nicht. Lediglich im Winter dürfen sie angeleint ausgeführt werden. Dafür gibt es gleich nebenan, bei Son Serra de Marina, einen Hundestrand.