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Grüner Tourismus auf den Balearen

ben pollard CC BY-SA 2.0

Nachhaltiger, sanfter oder auch grüner Tourismus – unterschiedliche Bezeichnungen für ein Anliegen: der Urlauber soll die bereiste Umgebung nicht schädigen, den Zielort möglichst angepasst erleben um die Natur ursprünglich und intensiv zu erfassen. Mallorca ist im Mittelmeer der Vorreiter für aktiven Umweltschutz. Kaum ein Strand, an dem nicht die blaue Flagge weht und das Wasser um die Balearen gilt als das sauberste im gesamten Mittelmeerraum.

Grüner Tourismus statt Massenabfertigung

Im Gegensatz zu Massenabfertigungen in Hotelburgen soll es dem grünen Tourismus gelingen, die natürliche Umgebung an den Zielorten so wenig wie möglich zu verändern. Dazu gehört eine umfangreiche Einbindung in das öffentliche Verkehrsnetz, so dass die Urlauber nur im Notfall mit dem Auto anreisen müssen. Zur Unterstützung des sanften Tourismus werden immer mehr Hotels mit regenerativen Energien betrieben, bei der Einrichtung und dem Bau wird bevorzugt auf umweltgerechte Materialien geachtet und die regionalen Handwerker bevorzugt. Damit auch der Kurzzeiturlauber einen möglichst unverfälschten Eindruck der natürlichen Charakteristika bekommt, wird auf natürliche Fortbewegungsmittel im Urlaubsort gesetzt, beispielsweise werden Reittiere benutzt oder barfuß Wanderungen durchgeführt.

Mallorca – aktiver Umweltschutz ist Programm

Außer Wintersport sind auf der größten Baleareninsel fast alle Sportarten möglich, natürlich bevorzugt Wassersport wie Segeln, Tauchen und Surfen. Bei einer Küstenlänge von mehr als 500 Kilometer, bietet Mallorca mehr als 150 Sandstrände, deren Gesamtlänge ungefähr 50 km beträgt (Quelle: www.marcopolo.de). Wo Jahrzehntelang auf Massentourismus gesetzt wurde und „höher, schneller, gewaltiger“ das Denken der Hotelbauer ausfüllte, geht der Trend seit einigen Jahren zum umweltfreundlichen, grünen Tourismus über. Der Zersiedelung durch fremde Aufkäufe wurde ein Riegel vorgeschoben und bedrohte Gebiete und Feuchtbiotope zu Naturschutzgebieten erklärt. Abwässer dürfen nicht mehr ungefiltert ins Meer geleitet werden, und das hat zur Folge, dass an fast jedem der 150 Strände die blaue Flagge für ungetrübten Badegenuss sorgt. Strengere Bauvorschriften sind dafür verantwortlich, dass fast ein Drittel der Insel, der gesamte Tramuntana Gebirgszug, landschaftlich so erhalten und teilweise rückgeführt werden soll, wie er ursprünglich einmal war. Sogar in der Hauptstadt Palma, wo sich die Touristen im Schnitt nicht länger als einen Tag aufhalten, findet seit 2010 ein Wochenmarkt statt, bei dem streng auf ökologische Werte geachtet wird.

Die Balearen und besonders Mallorca sind so weltweit Vorbild für die Umsetzung von grünem Tourismus. Wenn es auch manchen Umweltaktivisten noch nicht weit genug geht, die Insel praktiziert den sanften, grünen Tourismus mit allen Konsequenzen und schließlich ist auch Palma nicht an einem Tag erbaut worden!