Autofahren am Strand

Ein Spaziergang am Strand bedeutet für viele Menschen das pure Glück. Allein oder händchenhaltend mit dem Partner den Sand an den Füßen zu spüren und den Wellen zu lauschen hat etwas Beruhigendes und tief Entspannendes. Doch nicht jeder Urlauber ist ein Freund unberührter Natur. So ist es für viele motorenbegeisterte Menschen ein großer Traum, einmal mit dem Auto einen Strand entlang zu cruisen. Die scheinbar endlose Weite des Meeres als Fensterblick und das abenteuerliche Gefühl auf Sand zu fahren, machen dieses Erlebnis zu einem besonderen Reiz. Leider ist dieser Traum nicht allzu leicht umzusetzen. Viele Hindernisse und Verbote machen das Autofahren am Strand zu einer schwer umsetzbaren Idee. Wer er dennoch versuchen möchte, findet hier ein paar nützliche Tipps.
Negative Aspekte
Die Gründe, die gegen das Autofahren am Strand sprechen reichen von rechtlichen Gesichtspunkten, über ökologische Risiken bis hin zu potentiellen Gefahren für die Menschen und möglichen Schäden am Fahrzeug. In Deutschland beispielsweise ist das Führen eines Kraftfahrzeuges generell nur auf öffentlichen Straßen erlaubt. Privatgelände stellt hier eine Ausnahme dar. In den meisten anderen europäischen Ländern verhält es sich ähnlich. Wer nicht mit dem Gesetz kollidieren möchte, sollte von einem Strandfahrverbot ausgehen und nach Schildern Ausschau halten, die dies ausdrücklich erlauben. Neben den legalen Aspekten, stellt das Autofahren am Strand natürlich auch eine Belastung für Mensch und Umwelt dar. Urlauber, die mit ihren Familien einen ruhigen Tag am Strand verbringen möchten, könnten sich durch die Motorengeräusche gestört fühlen. Die Abgase und eventuelle Flüssigkeitsverluste der Fahrzeuge beeinflussen die Natur. Nicht zuletzt greift das Zusammenspiel aus Sand und Salzwasser auch das Fahrzeug erheblich an. Auch wenn technisch nichts beschädigt wird, steht zumindest ein Besuch in der Waschanlage an.
Spezielle Fahrzeuge für das Cruisen am Strand
Wer sich von all dem nicht abschrecken lässt, aber sein eigenes Auto dennoch schonen möchte, kann auf spezielle Strandfahrzeuge zurückgreifen. Insbesondere Strandbuggies eignen sich hervorragend für eine Spritztour am Strand. Die kleinen Flitzer bringen aufgrund der Ähnlichkeit zu einem Go-Kart auch mehr Spaß. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass diese Fahrzeuge auf Stränden oftmals erlaubt sind. In vielen Touristengebieten gibt es auch geführte Touren. Das mag für manche Abenteurer den Spaß etwas bremsen, dafür ist der Fahrer vor negativen Konsequenzen und Bußgeldern geschützt. Eine weitere Möglichkeit im Bereich des motorisierten Fahrens am Strand ist die Verwendung eines Cross-Motorrads. Bezüglich der rechtlichen Aspekte verhält es sich zwar hier genau wie bei Autos, doch sind mit einem solchen Motorrad Strecken passierbar, die für ein Auto unerreichbar bleiben.
Nicht motorisierte Alternativen
Schließlich gibt es auch fahrbare Alternativen, die nicht über einen Motor verfügen. Steigt man auf ein derartiges Fortbewegungsmittel um, ergeben sich gleich mehrere positive Punkte. Zum einen werden die Umwelt und das Auto nicht belastet und zum anderen begibt sich der Fahrer nicht in rechtliche Schwierigkeiten. Beispiele hierfür sind das Fahrrad oder auch kleine kart-ähnliche Fahrzeuge, die mit einem Windsegel angetrieben werden. Dem Erfindergeist sind keine Grenzen gesetzt.
Autofahren am Strand innerhalb der Legalität: Dänemark
Dänemark ist das Mekka für leidenschaftliche Strandautofahrer. In einem für die EU außergewöhnlichen Rahmen ist hier das Autofahren am Strand an ausgewählten Stränden erlaubt und sogar propagiert. Die bekanntesten Strände an der Nordseeküste von Dänemark, die das Autofahren erlauben sind Rømø, Fanø, Børsmose und Vejers Strand. Offiziell ist das Autofahren hier erlaubt um Familien mit viel Gepäck, Drachenfliegern mit schwerer Ausrüstung und Wohnmobiltouristen den Aufenthalt zu erleichtern. Inoffiziell werden diese Strände dann aber doch einfach zum Cruisen benutzt. Da es aber auch hier einige Reglementierungen gibt, bewegen sich Menschen, die aus Spaß am Strand fahren schnell in der rechtlichen Grauzone. So gilt beispielsweise auch an dänischen Stränden eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h und das Verbot zu kreisen.
Autofahren am Strand innerhalb der Legalität: USA
Auch in den USA ist das Fahren am Strand mit einem Auto vielerorts erlaubt. Am einfachsten ist dies in Florida. Der bekannteste Autofahrstrand in Florida ist Daytona Beach. Allerdings gibt es auch in Daytona, bekannt für die Auto- und Motorradrennstrecke, Reglementierungen. Für das Autofahren am Strand ist eine Gebühr zu entrichten. Dies liegt in der Popularität Daytonas begründet. An anderen Stränden in Florida ist das Autofahren noch kostenfrei. Da hier aber keine Infrastruktur geschaffen wird, bleibt eine Großzahl der Autofahrer im weichen Sand stecken und muss dann Geld für den Abschleppdienst investieren.
Autofahren am Strand innerhalb der Legalität: Deutschland
Wie bereits oben erwähnt, ist das Autofahren am Strand in Deutschland generell verboten. Es gibt allerdings eine einzige Ausnahme: der Strand von St. Peter Ording. Der Ort liegt an der Nordseeküste in Schleswig-Holstein und verfügt über einen 12 km langen Strand. Doch auch dieser ist nicht wirklich für Genussausfahrten gedacht. Vielmehr handelt es sich beim Autostrand von St. Peter Ording um einen Parkplatz auf dem Strand, um mit den Besuchermassen umgehen zu können.